Spüle mit Ablauf im Camp-let - 2 Varianten

[Jasper am Meer]

HINWEIS: Canadian hat eine zweite einfachere Variante gebaut. Diese könnt ihr hier finden.

Moin!

Hier (vorerst) der letzte Teil unserer Camp-let-Induvidualisierungen

Uns störte, dass die eigentlich gute Küche nur durch eine einfache Plastikschüssel als Spüle komplettiert wurde. Ein Ablauf konnte nicht in die vorhandene Schüssel eingebaut werden, da man ihn nicht bündig zum Schüsselboden einbauen kann. Deshalb haben wir sie durch eine kleine Edelstahlspüle ersetzt. Sie durfte natürlich nicht breiter sein als der Abstand des Bügels, in den die Originalschüssel gehängt wurde.



Fündig wurden wir hier. Maße der Spüle: 325mm x 176mm x 100mm. Schlauchanschluss 19 mm

Im Baumarkt gab es ein Regal, dass ich entsprechend zugeschnitten hatte. Unterm Regal habe ich noch einige Leisten gegen das Verrutschen der Platte auf dem Bügel angeleimt und verschraubt. Wegen des höheren Gewichtes habe ich dem Ganzen noch eine Leiste als Stütze gegönnt.Und damit wegen der Hebelwirkung der Bügel nicht aus dem Küchenblock gezogen wird, habe ich eine Schlauchschelle als Bremse von innen an den Bügel geschraubt. Nun noch einen halben Meter Schlauch und einen zweiten Kanister. Fertig.



Nudeln abzugießen geht auch ganz gut, man muss nur langsam machen. Auf jeden Fall müssen wir jetzt nicht meht nach jeder Benutzung der Spüle losziehen, um sie zu entleeren.

Gruß
Jasper

[Exfalter]

Hallo Jasper,

deine Individualisierungen finde ich einfach Klasse!
Hier interessiert mich: Warum muss man um Nudeln abzugießen "langsam machen"? Läuft das Abwasser nicht schnell genug in den Kanister? Kein Entlüftungsloch im Kanisterdeckel? Wenn wir in unsere Wohnwagenspüle etwas ausgießen, dann läuft das ratzfatz gurgelnd ab in den unter dem Wohnwagen stehenden Eimer oder Grauwasserkanister. Der Ablauf ist für Campingzwecke standardisiert, dürfte also gleich groß sein wie bei dir.
Was passiert mit der Spüle unterwegs?

Übrigens hatte ich für unseren Falter seinerzeit eine komplette Küche gebaut. Dazu gehörte auch ein Spülbecken aus einer ganz normalen rechteckigen Plastikschüssel mit Ablauf. Wenn man den Kunststoff unter Wärmeeinfluss (z.B. über einer Herdplatte) verformt, geht das ganz gut und man kann eine tiefere Stelle für den Ablauf bilden. War zwar noch nicht 100% optimal, aber eine absolut kostengünstige Lösung für mich.

Viele Grüße, Stephan

[Jasper am Meer]

Hallo Stephan,

erstmal danke für das Lob!

Langsam deshalb, weil die Spüle so schmal ist und beim "Schwallgießen" das Wasser nicht nur in die Spüle, sondern auch daneben laufen könnte. Ablauf geht ansonsten klasse.

Für unterwegs kann kann ich die Spüle, die mit etwas Spannung in den Ausschnitt gedrückt ist, von der Platte trennen. Die Teile kommen in den Falter, die Spüle zusätzlich in eine Plastiktüte. Ach ja: unter der Spüle habe ich entlang des Randes dickes Tesamoll geklebt, falls doch mal etwas Wasser daneben gehen sollte.

An das "Warmverformen" der Schüssel hatte ich auch gedacht, aber soweit reicht mein Geschick glaube ich nicht. Das hatte ich mir nicht zugetraut. Vielleicht hätte ich hier vorher mal fragen sollen, wie das am besten geht...

Schönen Gruß
Jasper

[Gleiter]

Danke für Deinen Input, Jasper.

Und - gut gelöst, soweit ich das beurteilen kann.

Ich habe wohl in unsrem CT das Micky-Maus Spülbecken raus gebaut, zugunsten einer ernst zu nehmenden Ablage nebst einer neu gebauten Bestecklade drunter die den Namen auch verdient und all' das Besteck aufnehmen kann was für mich so dazu gehört.

Als "Quereinsteiger" vom Zeltcampen schon mal ein gewaltiger Sprung nach vorne, hab' aber recht schnell gemerkt dass eine Spüle doch ganz nett wäre.

Deine Lösung nehme ich mal als Ansatz für uns - ein Solitär neben dem Küchenteil mit Becken und Grauwasserkanister drunter, und mal weiter einlesen in die Materie, ein Hahn für Brauchwasser wäre das I-Tüpfelchen.

Muß ich wohl den CT noch mal aufbauen heuer zwecks Maß-Nehmung um den Winter über was basteln zu können...

Dank und Gruß, André.

[Jasper am Meer]

Hallo André,

Als "Quereinsteiger" vom Zeltcampen schon mal ein gewaltiger Sprung nach vorne, hab' aber recht schnell gemerkt dass eine Spüle doch ganz nett wäre.

Genau das dachte ich auch im ersten Urlaub. Vorher hatten wir Buscamping mit einer Westfalia Weekendbox gemacht. Die war zwar sehr klein, hatte aber auch ein Edelstahlbecken mit Ablauf in den Abwasserkanister und Frischwasserkanister mit Tauchpumpe und Armatur. Beide Kanister fassten 9 Liter. Und dann nur diese Schüssel - da fehlte echt was.

Wenn Du Dich im Winter dran machen solltest, nimm dann bitte besseres Holz, am besten vernünftige Küchenarbeitsplatte. Ich werde das wohl auch irgendwann tauschen. Wir wischen zwar die Tropfen auf der Platte immer gleich weg, aber solche Möbelregale scheinen nicht für diesen Zweck gedacht zu sein. An den Kanten wird es langsam immer dunkler, und sie scheinen aufzuquellen. Das kann man auf den zweiten Foto vorne rechts erahnen.

Dann viel Spaß und Erfolg beim Basteln!

Schönen Gruß
Jasper

[Gleiter]

Hallo Jasper!

Bei meiner Soitärlösung denke ich eher erst mal an ein Becken in maximaler Größe mit irgendwelchen Beinen drunter, das Ganze so gebaut dass es im Laderaum des CT Platz findet - NOCH hat es ja ein wenig Platz, auch wenn's schon schön langsam eng wird.

Eine Arbeits- und Ablegeplatte in Edelstahl hat es ja schon, da brauche ich nichts zusätzlich, schon gar kein Holz - im Zusammenhang mit Wasser immer ein wenig heikel.

Zum Thema Holz + Wasser kann ich allerdings schon ein klein wenig was sagen, ist ja meine Berufung, Möbelbauer und Restaurator. Einen recht einfach zu machenden und - nach dem Durchtrocknen - gut wasserresitenten Aufbau auf Massivholz oder Sperrplatte (bei Euch Multiplex) bekommst Du mit PurSolid Hartöl von AURO gemacht, mindestens fünf Schichten nach Herstellervorgaben. Solcherart baue ich Küchenabeitsplatten in Massivholz für Kunden auf.

Zweite Möglichkeit ist eine fertig eingestellte Schellackpolitur, z.B. von Borma Wachs, damit bekommst Du mit ein paar Aufträgen auch eine sehr gute Oberfläche, feuchtfest, ist allerdings im Aufbau deutlich schwieriger als das AURO-Produkt und macht zudem das Holz deutlich dunkler.

Solltest Du allerdings Spanplatte verbaut haben - da nutzt gar nix, das Zeugs ist Sondermüll. Besser Sperrplatte, noch besser Dreischichtplatte, da kann man auch mal mit dem Hobel ein paar Mal die beschädigte Oberfläche plan machen.

Geeignete Hölzer für den Nassbereich sind Ahorn (das Beste für den Zweck), Buche und Eiche. Akazie (Robinie) geht auch, gibt es aber nicht als 3-S oder Sperrplatte. Dazu natürlich auch noch ein paar Wunderwuzzi-superwasserfest Tropenhölzer, so was verbietet sich allerdings für mich aus ökologischen Gründen. Ich würde in Deinem Fall ein Stück Ahorn Dreischichtplatte nehmen und mit PurSolid ölen.

Gruß, André.

[Jasper am Meer]

Moin André,

vielen Dank für Deine Profitipps!!! Dann warte ich jetzt auch auf den Bastelwinter.

Viele Grüße
Jasper

[KlippKlapper]

Hier (vorerst) der letzte Teil unserer Camp-let-Induvidualisierungen

Nein !!!
Mehr bitte, viiiiiiel mehr davon!

Jasper, Deine Ideen sind super.
Auch wenn ich sie vielleicht nicht immer 1 zu 1 übernehmen kann (unser Campi hat z.B. diesen Ausziehbügel an der Küche nicht) so bekommt man dadurch doch ganz neue Inspirationen, denkt in andere Richtungen ...

Viele Grüße,
der KlippKlapper

[Exfalter]

...so bekommt man dadurch doch ganz neue Inspirationen, denkt in andere Richtungen ...

Dem kann ich nur zustimmen!

@André: Wie sähe es denn mit Leimholz und Öl aus? Ich gehe mal davon aus, dass im Camping-Bereich keine Spülorgien gefeiert werden, sondern wirklich nur kurz abgespült wird und gut ist. Bei meiner Selbstbauküche hatte ich auch Regalböden als Arbeitsplatte genommen, aber in den 2 Jahren, in denen wir sie nutzten, gab es keine Wasserschäden daran.
Ansonsten: Ich bin bekennender Sanitärgebäude-Spüler

Gruß, Stephan

[Gleiter]

@ Stephan: Leimholz geht natürlich auch, ist heutzutage normaler Weise feuchtfest verleimt und hält schon mal einen Wassereintrag aus wenn es wieder gut abtrocknen kann.

Problematisch in einem Fall wie Diesem kann allerdings werden (und wird es vermutlich auch) dass die verbaute Fläche sehr klein ist. Sprich, es bleibt rund um den Ausschnitt zu wenig Material stehen um das Arbeiten des Holzes - unabhängig vom Wassereintrag - abfedern zu können. Die schmalen Stege entlang der Maserung sind einfach zu klein, sowas knickt jedes Kind. Abhilfe könntest Du schaffen wenn Du quer zur Maserung an der Unterseite je eine lose Gratnutfeder einarbeitest, die kann dann das Arbeiten der Platte abfedern und gleichzeitig genug Unterstützung geben damit die Platte nicht bricht. Nur - so was ist doch schon recht viel Aufwand und "mal eben auf die Schnelle" kaum zu machen, ganz abgesehen vom benötigten Werkzeug.

Darum besser: Dreischichtplatte, wenn's massiv sein soll.

Gruß, André.

[Campingfamilie]

Wir haben die Spüle durch einen Buchenplatte (mehrfach verleimt) aus dem Baumrkt ersetzt und an der Unterseite habe ich Leisten zur Fixierung aufgeklebt.
Foto kann ich nicht einstellen, weil der Wagen gerade hochkannt in der Halle steht....

Allerdings findet meine Frau die moderne Spülenlösung, die wir beim aktuellen Camplet in Düsseldorf auf der Messe gesehen haben, dochganz interessant.
Eventuell rüste ich die nach- man bekommt ja eigentlich alle Teile bei Camplet als Ersatz.

Außerdem werde ich noch die moderne Stütze nachrüsten- Finger geklemmt wird dann hoffentlich Vergangenheit sein.

[Jasper am Meer]

Einen recht einfach zu machenden und - nach dem Durchtrocknen - gut wasserresitenten Aufbau auf Massivholz oder Sperrplatte (bei Euch Multiplex) bekommst Du mit PurSolid Hartöl von AURO gemacht, mindestens fünf Schichten nach Herstellervorgaben. Solcherart baue ich Küchenabeitsplatten in Massivholz für Kunden auf.

So,

Holz, Hartöl und Schleifpapier habe ich heute besorgt. Dann kann´s ja bald losgehen!
Wenn die Platte fertig ist, melde ich mich wieder mit Foto!

Viele Grüße
Jasper

[Jasper am Meer]

Dann kann´s ja bald losgehen!

Aber bevor es los geht, habe ich erstmal zwei Zeichnungen gemacht. Zuerst die Ausgangssituation:

Das Rote ist die Arbeitsplatte. Ich habe tatsächlich noch ein Stück 19mm Multiplexplatte herum liegen, die ich zusägen und wie von André oben beschrieben behandeln werde. Die ist allerdings so schwer, das der oben gezeigte Bügeldes Camp-let das Gewicht nicht tragen wird. Deshalb muss die Platte rechts auf dem Faltschrank abgestützt werden. Nun wird der Abstand zwischen Platte und Schrank nicht immer gleich groß sein, je nach Gefälle des CP´es, auf dem der Anhänger stehen wird. Also muss die Abstützung variabel sein.

Dafür habe ich mir Folgendes überlegt:

Nahe der rechten Stirnseite der Platte werden zwei senkrechte Löcher gebohrt, eines vorne, eines hinten. Hier werden zwei Abstützstangen geschoben. Fixiert werden die Stangen von rechts mit Hilfe zweier Rändelschrauben. Die Schrauben brauchen natürlich ein Gewinde. Hierfür benutze ich eine Gewindemuffe. Die Stangen kriegen noch Gummifüße, damit die Schrankplatte nicht zerkratzt. FERTIG!

Fortsetzung folgt!

Viele Grüße
Jasper

[Gleiter]

Servus!

Darf ich mal?

Mit dem Stangl durch die Platte durch wirst net lange Freude haben. Zum Einen weil Du rund um nicht wirklich sauber halten kannst, der Gammel kommt Dir da rein, zum Anderen wird die Art der Rändelschraubenbefestigung vermutlich nicht lange mitmachen und die Platte spalten.

Gurgl mal nach Füßen für Küchenmöbel, diese Plastikdinger an der Unterseite von Küchenschränken, in einem guten Bereich höhenverstellbar. So was wäre vielleicht für Deine Zwecke eher geeignet. Trägt die Last auf voller Fläche, an der Oberseite der Platte ist kein Loch, höhere Einsätze haben einen Spielraum von gut 40 mm.

Auf die Schnelle ein Link, zum Zeigen was ich meine: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/6-fuesse-fuer-kuechenmoebel-und-verdeckleiste/96606687-86-3761

Nur mal so am Rande angedacht.

Gruß, André.

[Jasper am Meer]

Hallo André,

natürlich darfst Du, und das gern!

Danke für den Tipp mit den Möbelfüßen. Morgen wollte ich in den Baumarkt und Teile besorgen...

Ich wusste gar nicht, dass es solche Füße gibt, geschweige denn dass sich irgendetwas so verstellen lässt. So ist das eben, wenn man nicht so Materialkundig ist. Mal sehen, welche Verstellgrößen so im Angebot sind. Es kann tatsächlich zu großen Höhenunterschieden kommen. Eine Möglichkeit, große Höhenunterschiede auszugleichen, die größer als besagte 4 cm sind, wäre natürlich zusätzlich so etwas wie kleine Ausgleichsplatten zu benutzen, wenn der Aufbau all zu abschüssig ist und dadurch die waagerechte Küche rechts relativ hoch wird. Die Feinjustierung ließe sich dann mit den Füßen vornehmen. Mit den Stangen wäre ich da schon sehr flexibel gewesen.
Vielen Dank für den Input - ich hatte irgendwie gehofft, dass jemand vor meinem Baumarktbesuch mal kritisch und konstruktiv drauf schaut!

Viele Grüße
Jasper