Klappcaravan-Forum

Ich denke auch, dass manche Händler ihren Preis schon sehr hoch hängen, damit sie mit Rabatten prahlen können. Wie Klaus schon schrieb, man weiß was von einem erwartet wird und das schlägt man vorher drauf. Einer macht das mehr, der Andere weniger. Und es ist immer angenehmer den Preis stabil zu halten und etwas Zubehör zu verschenken, als tatsächlich den Preis zu reduzieren.
Und es muss sich für beide lohnen. Das Auto meiner Frau wurde z.B. immer preiswerter, da merkte man richtig, dass es vom Hof musste, denn ein Kleinwagen mit Diesel ist nicht der Renner. Da merkte ich z.B. an, dass wir vielleicht doch den Benziner nehmen sollten, da der steuerfrei gewesen wäre, schon rechnete der Verkäufer die Leasingrate noch mal um die Steuern günstiger. Zudem bekamen wir eine Durchsicht gratis, Hausgarantie vom Händler über die komplette Leasinglaufzeit und Ganzjahresreifen. Also auch hier lieber in's Zubehör gehen. Eigentlich auch hier die gleiche Strategie!
Aber bei manchen Händlern stellt sich die Frage für mich etwas früher: Was ist bei denen überhaupt ein Listenpreis? Auf deren Homepage ist trotz einer in Deutschland gültigen Preisauszeichnungspflicht kein Preis zu finden. Und diese gilt auch für's Internet. Wenn der Falsche drüber stolpert, dann gibt es Stress mit der Gewerbeaufsicht. Steckt da vielleicht auch Strategie hinter? Liegen vielleicht auf Messen Preislisten aus, die schon den Messerabatt vorher drauf geschlagen haben? Hat man da vielleicht Angst, Kunden nicht auf die Messe oder in die Ausstellung zu bekommen, da die Listenpreis abschrecken und ist es hier demzufolge ein großzügiger Rabatt das beste Verkaufsargument was man hat?
Zur Verteidigung der Branche muss man sicher feststellen, dass so ein Falter u.U. vergleichsweise viele Reklamationen haben kann. Will man nun über jedes Problem mit dem Kunden diskutieren oder will man sehr kulant regulieren und an seinem guten Ruf arbeiten? Diese Optionen bezahlt man natürlich mit, hat aber ggf. auch was davon. Nun kann der erfahrene Verkäufer jedoch auch das Reklamationsrisiko bei einem Kunden in einem längeren Verkaufsgespräch einschätzen, was er evtl. in die Rabattschlacht mit einwerfen kann oder eben auch nicht. Bei der ganzen Veranstaltung zahlt aber ggf. ein falsch eingeschätzter Kunde für einen anderen falsch eingeschätzten Kunden. Aber in der Mischkalkulation des Händlers stimmt es wieder.
So, nun habe ich viel geschrieben und mein Ergebnis ist, ich habe da kein Ergebnis
Jeder muss selber schauen, was im welche Punkte etwas wert sind. Ein günstiges Produkt von Händler A mit etwas weniger Spielraum beim kulanten Service, oder doch etwas mehr ausgeben und ein sehr kulanter Service, ein ehrlicher Preis, wo es kaum Spielraum gibt oder ein Preis wo man am eingeräumten Spielraum das Gefühl hat, dass der Listenpreis nur eine Pokerzahl ist, in der Hoffnung, dass jemand die Kohle ohne Verhandlung auf den Tisch legt. Aber wer macht das heute noch?

Niels