Schon wieder Bretagne... (Achtung enthält 26 Bilder)

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Exfalter
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Schon wieder Bretagne... (Achtung enthält 26 Bilder)

Beitrag von Exfalter »

Nachdem der Sommer zu Hause eine Pause eingelegt hatte, machten wir uns auf den Weg in die Bretagne - in den Süden, genauer: die Halbinsel Quiberon. Bild
Wir starteten gegen Mittag. Bereits um Reims herum erzeugte unser Auto erste unbekannte Geräusche, die jedoch wieder vergingen. Unterwegs hatten wir Sonne, dichte Wolken und Regen. Im Gegensatz zu unseren früheren Urlaubsfahrten legten wir diesmal auf dem Hinweg eine Übernachtungspause in Chartres, Camping Municipal des bords de l’Eure, ein. Am nächsten Morgen fuhren wir entspannt und ausgeruht nach einem guten Frühstück weiter.
Wir erreichten die Halbinsel (presqu’ile, d.h. „Fast-Insel“) Quiberon. Auf dem Campingplatz DoMiSiLaMi (weiß der Himmel, was das bedeutet) kann man nicht reservieren, auch nicht für die Hauptreisezeit der Franzosen, d.h. von Mitte Juli bis Mitte August (Ausnahme: Mobilheime – da dürfen aber keine Haustiere mit hinein!). Aber im Vorfeld hieß es per E-Mail-Kontakt, dass täglich An- und Abreisen wären. Außerdem gäbe es einen Wartebereich, wo man notfalls mal eine Nacht überbrücken könnte. Das war jedoch bei unserer Ankunft nicht erforderlich. Es gab genug freie Plätze.
Wir entschieden uns für „Marsouin Nr. 3“. Die Stellplätze sind nicht einfach durchnummeriert, sondern jede „Straße“ beginnt wieder mit Stellplatz Nr. 1. Von diesem Platz aus konnten wir immerhin das Meer sehen, was bei der Mehrzahl der anderen Plätze nicht möglich ist. Der Campingplatz bietet sehr viel Grün. Die Stellplätze sind parzelliert, von recht hohen Hecken eingefasst, was für uns immer ein Vorteil ist, denn unser Hund ist sonst vor lauter Neugierde ständig auf der Nachbarparzelle... Außerdem schaut man so nicht gleich dem Nachbarn beim Essen auf den Teller oder umgekehrt. Die Stellplätze selbst sind nicht übermäßig groß, aber auch große Wohnmobile oder große Wohnwagen mit Vorzelten passen drauf. Mitunter steht dann der PKW nicht mehr dabei. Der kann aber auch auf dem Rasen-Parkplatz (das ist der vorher erwähnte Wartebereich) abgestellt werden.
Es gibt 6 Sanitärgebäude in unterschiedlichen Größen und unterschiedlich alt. Selbst die älteren Gebäude waren (von Ausnahmen durch rücksichtslose Camper abgesehen) immer sauber. Toiletten und Duschen sind in ausreichender Zahl vorhanden. Eng wird es allenfalls mit den Waschbecken. Fast alle Sanitärgebäude sind auch von Rollstuhlfahrern nutzbar. Sauber gepflegt war auch die ganze Anlage des Platzes selbst. An mehreren Stellen über den Platz verteilt gibt es Kinderspielgeräte (Schaukeln, Karussels, etc.), außerdem noch eine große „Aire des jeux“ (ein großer Spielplatz mit Hüpfburgen und Kletterpyramide), sowie Boule-Plätze, Tischtennis, Kicker und Fußballfeld. Hunde sind grundsätzlich angeleint zu lassen, was aber viele völlig kalt lässt. Und das wiederum bringt mich turboschnell auf die Palme! Die Rezeption befindet sich nicht auf dem CP selbst, sondern dem Eingang direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite. Dort gibt es auch Zeitschriften und Postkarten, sowie Waschmaschinen- und Trockner-Münzen. Außerdem ist dort das Bar-Restaurant „Le Trio“, wo man zu akzeptablen Preisen sehr gute Muscheln, Pizza und mehr bekommt, alles auch zum Mitnehmen. Noch ein paar Schritte weiter ist ein „Proxy-Supermarkt“, der letztendlich alles vorrätig hat, was man so braucht. Allerdings sind die Preise dort (vom Brot abgesehen) etwas über denen der großen Supermärkte in den Städten.
Von unserem Stellplatz aus konnten wir über einen kleinen Ausgang über den Strandparkplatz nach Überquerung der Straße direkt auf den Weg durch die Dünen gehen. Dort tummeln sich zu bestimmten Uhrzeiten reichlich Hunde (auch hier wieder nur teilweise angeleint). Es empfiehlt sich, den Weg, den man beschreitet anzuschauen, denn sonst tritt man schnell in eine Hinterlassenschaft der Hunde. Das gilt so ziemlich für den gesamten Küstenweg um die Halbinsel! Lang leben unsere Kackbeutel...
Nach unserer Ankunft haben wir uns (nachdem nur der Wohnwagen stand und Strom angeschlossen war) erst mal mit dem Hund die Beine vertreten. Bild
Hier kann man sehen, dass unser Stellplatz reichlich schräg war...

Es war ziemlich heiß, die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel. Wäre da nicht die ständige Meeresbrise gewesen, hätte man schnell ins Schwitzen geraten können. Zurück auf dem Campingplatz bauten wir unser Busvorzelt auf. Aber schon am zweiten Tag haben wir die Front komplett hochgerollt und die eine (zum Öffnen geeignete Seite) mal hochgerollt, mal ausgestellt. Bild
Man beachte bitte ausschließlich die hochgerollte Front und Seite, nicht das gepflegte Durcheinander...

Hier hätten wir mit unserem Sonnensegel (von der Möglichkeit, am Gestänge etwas aufhängen zu können abgesehen) vollkommen genug gehabt. Aber Vorzelt ab- und Sonnensegel aufbauen wollte ich denn doch nicht.
Wir wollten abwechselnd einen Tag auf der Halbinsel bleiben (wandern/spazieren)...
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...und einen Tag einen Ausflug woanders hin (auch wandern, Städte und Sehenswürdigkeiten anschauen, einkaufen, bummeln). Spätestens nach dem vierten Tag haben wir die Ausflüge von der Halbinsel herunter jedoch auf ein Minimum beschränkt. Da wir in der Hauptreisezeit der Franzosen unterwegs waren, herrschte ein enormer Verkehr. Der Weg von und zur Halbinsel geht über eine einzige Landstraße. Zu allem Überfluss tummelten sich auch noch Radfahrer dazwischen, obwohl zumindest überwiegend Radwege existieren. So konnte der Weg ins 12 km entfernte Plouharnel durchaus eine dreiviertel Stunde dauern. Also verbrachten wir mehr Zeit auf der Halbinsel, was aber durchaus kein Schaden ist, denn sie hat viele landschaftliche Schönheiten zu bieten.
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Das Fort von Penthievre

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An der côte sauvage

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Einer der wenigen Badestrände an der côte sauvage

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Nahe unseres CP, Richtung Hafen von Quiberon

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Dasselbe bei Ebbe

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Ein Blick in die andere Richtung

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Ein nebliger Morgen

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Und wieder die côte sauvage

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Nochmal das Fort von Penthievre mit mehr Wasser drumherum

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Diese Bronzestatue gehört mit der auf der anderen Hafenseite stehenden Mehrjungfrau zur Figurengruppe "le pecheur et l'ondine" von dem (mir völlig unbekannten) berliner Künstler Karsten Klingbeil

Unsere Touren nach außerhalb gingen z.B. nach Pont Aven. Das ist ein Künstlerdorf, in dem auch Paul Gauguin eine zeitlang lebte und arbeitete. Das Dorf ist malerisch in das Tal des Aven gebettet. Überall gibt es Kunstgalerien, Bäckereien und Schokolaterien. Wir verlassen Pont Avon mit kleinen süßen klebrigen Törtchen, die einem fast die Füllungen aus den Zähnen ziehen. Es soll eine bretonische Spezialität sein... Von Pont Aven habe ich keine eigenen Fotos, aber hier kann man sich ein paar anschauen.
Ein anderer Ausflug ging nach Carnac zum „marché nocturne“, also einem Markt in den Abendstunden. Es gibt handwerkliches, kulinarisches, dekoratives und kitschiges. Und alles ist ziemlich teuer. Wir verlassen den Markt mit zwei kleinen leckeren Käsetörtchen... Auch von Carnac habe ich keine eigenen Fotos (meistens vergesse ich, dass ich den Apparat dabei habe...). Aber dank Internet: LINK.
Ein weiterer Ausflug führt über Auray nach Larmor-Baden auf die dort vorgelagerte kleine „Ile de Berder“. Wir umrunden diese (eine kleine Wanderung von ca. 1,5 Stunden, wenn man noch die Aussicht über den Golf von Morbihan genießt) und kaufen uns schließlich in einem Supermarkt als Imbiss ein paar Mandelhörnchen... Hier ließ die Urlaubskasse keinen Hubschrauberflug über die Insel zu, daher auch nur ein LINK
In Vannes waren wir sogar zweimal. Beim ersten Mal war es bedeckt, so dass wir den Hund auf einem schattigen Parkplatz ohne Sorge im Auto lassen konnten. Wir besuchten das Aquarium, welches sehr interessant ist. Beim zweiten Mal parkten wir wieder in der Nähe des Aquariums und fuhren mit dem kostenlosen Shuttle-Bus (mit Hund) in die Innenstadt. Dort machten wir mit einem unserer gedruckten Reiseführer eine kleine Besichtigung der historischen Altstadt.
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Die bemalten Granitköpfe am Haus zeigen den Herrn Vannes und seine Frau

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Teil der Stadtmauer mit Parkanlage

Und wieder belohnten wir uns abschließend mit einem leckeren Gebäck (ich glaube, es waren Apfeltaschen), welches wir am Hafen, auf einer Bank sitzend, verzehrten.
Natürlich besichtigten wir auch Menhire (Hinkelsteine), von denen es in der Gegend riesige Felder gibt. In Kerzerho darf man auch mit dem Hund dahin.
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Ansonsten ist es fast überall verboten, Hunde mitzunehmen. Grundsätzlich dürfen Hunde nicht an den Strand, es sei denn früh morgens oder abends, wenn sonst niemand da ist. Museen, Restaurants... vieles haben wir daher nicht gesehen. Aber uns ging es auch nicht um Besichtigungen. Nebenbei haben wir dadurch auch einen preiswerten Urlaub gehabt...
Ansonsten waren wir auf der Halbinsel unterwegs. Meistens zu Fuß. In zwei längeren Wanderungen haben wir die ganze „côte sauvage“ (die wilde Küste auf der Westseite) begangen und die zahme Küste (auf der Ost- und Südseite) gleich mit. Obwohl die Halbinsel nicht allzu groß ist, gibt es nicht weniger als 2 Städte und ein Dutzend Dörfer darauf.
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An der „côte sauvage“ gibt es nur wenig Badestrände, denn hier herrscht ziemlich starke Brandung und überall sind Felsklippen. Trotz des starken Urlauberandrangs gab es aber keine überfüllten Strände. Lediglich an unserem vorletzten Tag war der Strand in der Nähe unseres CP voller als vorher. Die Gezeiten sind in der südlichen Bretagne zwar nicht mehr so extrem wie im Norden, aber immer noch stark genug. Bei Ebbe muss man ein gutes Stück weiter gehen, bis man ans Wasser kommt. Die Felsen sind alles Granit. Interessanterweise sind dort glitzernde Stückchen drin. Je nachdem wie das Licht darauf fällt glitzert und funkelt es ganz fantastisch.
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Auch der Sand ist von diesem Glitzern erfüllt. Leider kommt auf dem Foto das Glitzern des großen Einschlusses rechts der Bildmitte nicht so brilliant herüber, wie es im Original war.

An der südöstlichen Spitze der Insel, dem „point de conguel“, waren wir gleich mehrfach. Das erste Mal komplett zu Fuß als mehrstündiger Ausflug und danach abends mit dem Auto auf dem dazu gehörenden (wie fast überall!) kostenlosen Parkplatz zur abendlichen Hunderunde.
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Und was haben wir gemacht, wenn wir nicht gewandert sind oder etwas besichtigt haben? Wir haben abgehangen, relaxt.
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Das hatten wir nötig. In den knapp 2 Wochen habe ich 3 dicke Krimis und 2 dünnere Satiren gelesen. So viel habe ich schon lange nicht mehr in so kurzer Zeit geschafft.

Alles in Allem hat es uns auf der Halbinsel Quiberon sehr gut gefallen. So gut, dass wir gerne noch einmal wieder dorthin fahren werden, sogar auf den gleichen Campingplatz, denn der war mit 28,00€ für Stellplatz, 2 Pers. + Hund + Strom in der teuersten Saison noch einigermaßen erschwinglich. Andere CP’s auf der Halbinsel haben uns entweder von der Lage (direkt am Strand, Spaziergänger marschieren fast durch’s Vorzelt) oder Sonstigem (keinerlei Unterteilungen, keinerlei Baumbewuchs, teuer, weniger Sanitäreinrichtungen, etc.) nicht so zugesagt.

Am Abend vor der Abreise bauten wir das Vorzelt schon mal ab und packten schon mal das Meiste ins Auto. Das erwies sich als weiser Entschluss, denn Nachts fing es an zu regnen und es hörte auch am Morgen nicht auf. So waren wir am Morgen nach dem Frühstück bald startklar. Und nach wenigen Kilometern begann das Drama mit dem Auto: Während wir auf den Fahrten auf der Halbinsel und der Umgegend nichts weiter bemerkten, fingen wieder unangenehme Geräusche an. Aus einem entwickelte sich ein Schlagen, welches im Laufe des Tages zunahm. Abends waren wir froh, nach reichlich Stau um Rennes, Le Mans, Chartres und Paris in Torcy auf unserem Übernachtungsplatz angekommen zu sein. Die Nachtruhe tat auch dem Auto gut. Ein paar Kilometer ging es am nächsten Morgen ohne Probleme weiter, dann kamen die Geräusche und die Vibrationen wieder. Als wir nur noch 50 km von zuhause entfernt waren, dachten wir, wir könnten nicht mehr weiter fahren. Aber eine weitere Pause zum Beruhigen tat allen gut... Der Schaden am Auto: Antriebswelle ausgeschlagen, zudem Trommelbremse hinten rechts schleifend und Zahnriemenwechsel erforderlich. Diese über 1000€ teure Reparatur muss wohl noch etwas warten...
Trotzdem haben wir unseren Urlaub vom ersten bis zum letzten Moment genossen. Vor allem hatten wir zum ersten Mal seit 5 Jahren nicht nur kalendarischen Sommer Urlaub, sondern wir hatten auch Sommerwetter! Von wenigen Ausnahmen abgesehen hatten wir strahlend blauen Himmel und recht warm. Die Ausnahmen: Ab und zu ein paar Wolken, ein Tag begann mit Nebel und wurde erst später schön, ein anderer hatte ein paar leichte Sprühregenschauer. Erst der Abreisetag war verregnet: Die Bretagne weinte, weil wir wieder nach Hause fuhren. (Hoffentlich waren das keine Freudentränen...)

Stephan - der Exfalter
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kakowo
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Re: Schon wieder Bretagne... (Achtung enthält 26 Bilder)

Beitrag von kakowo »

Hach.... schööööööön !!!!

Und du wars ja ganz schön fleissig ! So ein toller,langer Bericht !! Und dann auchnoch die schönen Bilder....
(ich könnte auch schon wieder los...)
:flower:
mit Grüßen vom Niederrhein ....... Katrin
Falterfeeexotic
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Re: Schon wieder Bretagne... (Achtung enthält 26 Bilder)

Beitrag von Falterfeeexotic »

klasse Bericht..mit Fotos. :winkend:
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