Halo zusammen,
Ich habe gar keine Karten mehr im Auto und muss mir den Vorwurf meiner Frau gefallen lassen, dass ich Navi-süchtig bin. Der Meinung bin ich zwar nicht, aber ich benutze es gerne.
Angefangen hat es mit einem Medion vor ca. 7-8 Jahren. Das teil war damals ein super-Schnäppchen mit 399,-€
Es hat mir schon ausgezeichnet den Weg gewiesen - mit einigen kleinen Macken. Zum einen hat es auf dem Weg nach Heiligenhafen gesagt, dass ich links über den doppelt gezogenen Strich abbiegen solle. Wenn ich den Weg nicht gewusst hätte, wäre ich an der letzten Abfahrt vorbei gewesen und hätte zum drehen erst einmal über die Fehmarnsundbrücke fahren dürfen. Gleiches machte es auf der Einflugschneise nach Hause, da sollte ich auch die Abfahrt für den Gegenverkehr nehmen. Zudem brauchte es wegen einer schlechten Antenne, recht lange nach dem Einschalten, um zu wissen, wo es ist. Und bei den von mir gerne recht sportlich gefahrenen Kurven glaubte es immer nicht, dass ich das noch geschafft habe und war schon bei der Neuberechnung der Route. Das habe ich dann meinem Vater geborgt, der voll damit zufrieden war, denn er trägt sein Auto ja auch um die Kurven
Danach hatte ich ein TomTom mit auf dem Handy. Charme der ganzen Sache, dass man nur eine kleine Bluetooth-Antenne mit sich rumschleppte. Das war verdammt zuverlässig. Leider darf einen nur 2x das Handy kaputt gehen, da man nicht öfter die Lizenz tauschen kann. Danach muss man Belege zu TomTom faxen und das war alles Streß. Nachdem es mein Handy nicht mehr gab und ich nun ein Nokia habe, brauchte ich ein neues TomTom, da meine Version für Windows (auch hier gibt es 2: für SmartPhone & für PDA) war und ich nun Symbian-OS habe. Da jedoch sowieso mal wieder 3 Jahre fast um waren und ein neuer Dienstwagen vor der Tür stand, habe ich diesen mit Navi geordert. Die Zwischenzeit habe ich überbrückt mit Telekom-NaviGate. Hier wird die Route in einem Rechner bei der Telekom geplant und per GPRS von meinem Handy abgerufen. Das funktionierte auch prima mit der TomTom-GPS-Antenne. Der Nachteil ist, dass ich pro Route 0,99€ zahle - für Wenig-Navigierer wie Rollo aber sicher interessant. In dem Preis sind die GPRS-Gebühren enthalten. Und natürlich nur was für D1-Kunden. Stauumfahrung ist hier auch mit drin, allerdings keine Kartendarstellung, nur Pfeile. Reicht mir aber völlig aus, unnötige Details lenken nur vom Autofahren ab.
Gleiches gibt es von
Nav4All, völlig kostenlos, wenn man denn eine Datenflat hat.
Ich hatte auch die Navi-Version von Nokia-Maps getestet. Die war nicht so prickelnd - ich sah z.B. schon das Autobahn-Schild, solle aber bis zur nächsten Auffahrt neben der Autobahn auf kleinsten Straßen fahren. Ebenso leitete es mich durch Wohngebiete und nicht über die Umgehungsstraße daneben. Aber einen Test ist auch das wert, da gibt es eine neue Version. Und das ganze ist nicht nur für Nokias verfügbar. Leider finde ich gerade die Web-Adresse nicht. Der Clou ist hier, dass die Karten frei sind und man nur die Navigation, zeitlich begrenzt zahlt. So konnte ich z.B. für unseren Spanien-Urlaub für 9,90€ Navi für 4 Wochen kaufen.
Eine andere Alternative auf dem Handy ist das
Ö-Navi. Auch hier wird nur ein GPS-Empfänger und ggf eine Flash-Karte für die Karten gebraucht. Kostenpunkt der empfohlenen Antenne: 69,-€.
Das erwähnte Becker haben wir inzwischen meinem Vater geschenkt - macht auch einen ordentlichen Job. Aber ich kann bestätigen, dass das Finden der Satelliten etwas Zeit nimmt. Dies ist allerdings ein Problem der mobilen Geräte, denn Basis für die Navigation ist immer eine extrem genaue Uhrzeit. Und diese muss das Gerät erst aus den Signalen ziehen und dann die passenden Signale übereinander legen.
Hier kommt nun der Vorteil meines nun integrierten Navis von Opel. Ich habe hier die kleine Version für "nur" 900,-€, die auch keine Kartendarstellung hat und nur eine Deutschland-Karte und die europäischen Hauptstraßen kennt. Aber bis auf Kleinigkeiten ist das Ding genial. Eigentlich ist es ein Philips Carin (welches ich vor gut 15 Jahren ein par Mal in Autos eingebaut habe). Dadurch, dass die Antenne außen ist, ist der Empfang schon mal besser. Sobald ich das Auto aufmache, fängt das Ding an zu arbeiten und da es immer arbeitet, weiß es ja auch immer wo es ist (ok Autozug wäre sicher eine Herausforderung
). Wenn ich mich nun hinter das Lenkrad (von dem aus ich das Navi bedienen kann) geklemmt habe, ist man Navi auch spätestens startklar. Dadurch, dass es sich nicht nur auf die Satelliten verlässt, sondern auch mit Radsensoren arbeitet, funktioniert es auch im Tunnel einwandfrei. Das ist in unserer Region nicht so wichtig, aber in einigen Ballungsgebieten gibt es doch schon so manche Abfahrt im Tunnel. Und auch der TMC-Empfang funktioniert verdammt gut. Ich kam gestern aus Richtung Magdeburg auf der A2 Richtung Heimat und schon bevor der Verkehrsfunk etwas gesagt hatte, hatte ich einen Stau mit 15 Minuten Verzögerung auf der A7 Höhe Hannover im TMC und wurde gefragt, ob das Navi mal nach einer alternativen Route schauen soll. Ich habe kurz ja gesagt und bin auf der A2 weiter gefahren und wurde über H-Langenhagen wieder auf die A7 geführt. Ob das was gebracht hat? Von der Zeit war es sicher ein minimaler Umweg, für meine Nerven war es schon toll, nicht stehen zu müssen
Und letztens habe ich richtig gestaunt: Da kam im TMC eine Meldung über einen Falschfahrer, die hat mir das Mädel vorgelesen, weil er auf meiner geplanten Route war. 10 Minuten später kam die Meldung dann im Verkehrsfunk von NDR2. Da kann bei einem Falschfahrer schon viel passiert sein. Aber der Hammer war dann, dass ich den Sender gewechselt habe. Im "aktuellsten Verkehrsfunk für Schleswig-Holstein" wie R.SH selber von sich behauptet, war von der Meldung erst einmal nichts zu hören, da kam sie erst eine halbe Stunde später. Da ist TMC natürlich toll, weil es mehrer Sender abscannt. Und:
Rollo hat geschrieben:..ich kann das Mädel auch verstehen ,ohne das Radio leiser drehen zu müssen...
Muss ich auch nicht, mein Radio wird automatisch leiser, wenn eine Ansage kommt
Zudem kommt die Ansage ja aus den normalen Autolautsprechern.
Also, mein Tipp:
- Wenignavigierern sollte eine Onlineversion reichen (einige Handys haben schon GPS, eine Bluetooth-Antenne kostet wenig) oder halt leihen wie Rollo
- Bei geringem Bedarf und einem vorhanden, tauglichen Handy ist ein Handy-Navi keine schlechte Wahl
- Bei normalen Bedarf machen die normalen Navis inzwischen wohl alle halbwegs ordentlich ihren Job
- Vielfahrer, die eh immerein neues Auto fahren sollten eine eingebautes Navi nehmen (man darf hier nicht so den Preis sehen, sondern nur auf das Delta in der Leasing-Rate schauen)
Niels