Hallo JMUONLINE,
12V im Campingbereich macht schon Sinn. Zum Einen ist es - wie von Dir angemerkt einfacher möglich autark zu sein, sei es über die Fahrzeugbatterie (in der Hoffnung dass das Auto danach noch startet) oder eine Batterie, oder genauer einen Akkumulator im Wohnwagen.
Darüber hinaus ist in der Abwägung der Gefahren IMHO 12V risikoärmer. Es besteht einfach nicht die Gefahr eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages, wie bei 220V. Diese ist im Wohnwagenbereich nicht ganz unerheblich, zumeist durch Spannung auf dem Rahmen - z.B. durch Scheuerstellen von der Fahrt oder auch Klemmstellen vom Klappen oder durch leitendes Schwitzwasser. Die Brandgefahr durch Kurzschlüsse ist wohl gleich zu bewerten, lediglich die Brandgefahr durch überlastet Leitungen und Klemmstellen ist bei 220V etwas geringer, da die Ströme entsprechend niedriger sind. Auch der Transformator stellt natürlich bei 12V eine zusätzliche Fehler und Gefahrenquelle dar. Dafür ist die Gafahr der Funkenbildung an losen Klemmstellen vermutlich bei 220V wieder etwas größer, so dass ich aber unterm Strich 12V für die bessere Alternative im Campingbereich halte.
Wenn ich Dein Posting so lese, entsteht bei mir der Verdacht, dass Du von Spannung und Strom nicht so viel Ahnung hast, was ja auch nicht schlimm ist. Jedoch ist es ein weiteres Argument für 12V, denn hier ist Gebastel einfach sicherer, wenn man sich an ein par Grundregeln hält. Und da reicht bei 12V schon eine vernünftig dimensionierte Sicherung.
Die Frage nach der Überlastung der Leitungen unter 220V ist -so wie ich das lese- z.B. ein Zeichen dafür, dass Du die Zusammenhänge, wie die meisten Menschen nicht richtig kennst. Viele denken, dass man bei 12V einen dünnen Draht braucht, aber bei 220V einen dicken Prügel. Das ist jedoch falsch. Wenn man bei 12V eine 60W Glühlampe betreiben möchte, dann fließen durch den Leiter 5 Ampere. Das ist schon eine Menge und ein dünner Klingeldraht wird dabei gut warm und je nach Länge kommen von den 12V nur noch 10V oder weniger beim Verbraucher an. Bei 230V fließen nur 0,26 Ampere, was den Klingeldraht nicht im geringsten stört.
Darum laufen die Fernstrecken der Energieversorger auch mit mehreren Tausend Volt, damit die Leistung über einen entsprechend dünnen Leiter gebracht werden kann. Mit ausschlaggebend ist hierbei die Leitungslänge. Als Faustregel gilt, umso größer diese ist, umso höhere Spannungen sichern eine verlustarme Übertragung und eine akzeptabel geringe Leiterstärke. Nun ist so ein Klappi ja nicht gerade der Ort, wo man riesige Leitungslängen braucht, also steht hier 12V auch nichts im Wege.
Und Licht bekommt man da auch genug raus, die Autoscheinwerfer leuchten mir auch mit 12V ganz akzeptabel den Weg. Allerdings muss der Trafo die benötigten Ströme hergeben und die Verkabelung diese sicher transportieren.
Lediglich in 2 Punkte kann eine 12V-Verkabelung für 230V untauglich sein. zum Einen in der Isolation - bei 230V fliegen die Funken einfach weiter wie bei 12V. Zum Anderen muss bei einer FI-installation alles 3-adrig verkabelt sein, wobei der 12V-Installation 2 Adern reichen und Du momentan auch nicht merh haben willst.
Dagegen wiegt Dich ein nicht fachgerechter FI-Einbau in einer trügerischen Sicherheit. Von daher denke ich, dass beide Möglichkeiten machbar und legitim sind.
Wenn Du jedoch selber Hand anlegen willst, dann bleibe bei 12V, für 230V solltest Du Dir unbedingt einen Fachmann holen. Mit Spannung & Strom ist nicht zu spaßen, auch wenn ich mehr Angst vor Gas habe, weil ich das nicht kenne.
Aber unterm Strich stimme ich gerne der Aussage unsere Gasmänner zu, dass mehr Personen durch elektrischen Strom zu Schaden kommen, als durch Gasunfälle. Nur kommt man bei Gas zumeist etwas spektakulärer zu Schaden.
Sicherheit durch einen FI unter Ausschluß von Fehlern in der CP-Verkabelung bedeutet definitiv, dass ein Erdspieß in den Boden muss - aber gesehen habe ich so etwas an noch keinem Wohnwagen. Ein Beispiel zu der Thematik kannst Du z.B.
hier,
hier oder
hier, wie auch an vielen anderen Stellen nachlesen.
Niels