Hallo Cavena,
cavena hat geschrieben:... ich hab mal eine frage an alle trigano galleon besitzer hoffe es gibt auch welche.
ich hoffe, dass es recht ist, dass auch ich als Nicht-Galleon-Besitzer meine Meinung zu diesem Falter kund tue. Im übrigen bekommst du von Besitzern eines bestimmten Modells in der Regel positive Beschreibungen, da es in der Natur des Menschen liegt, seinen eigenen Besitz nicht schlecht zu reden, weil er damit eine Fehlentscheidung eingestehen müsste. Ausnahmen bestätigen die Regel.
cavena hat geschrieben:... wir sind zwei erwachsene zwei Kinder 2 und 5 Jahre und interessieren uns für den 3,15 danke im voraus für jede Auskunft
Im Vorfeld unseres einen Kaufes im letzten Jahr, habe ich mich mit recht vielen unterschiedlichen Modellen (Rechts-Links-Klapper) auseinander gesetzt. Inzwischen habe ich auch den Galleon in beiden Varianten aufgebaut begutachten können.
Es handelt sich um das Modell mit der geringsten Breite (3,90m). Andere Modelle weisen eine Breite von 4.5 m bis 5 m auf. Mit Erker geht es deutlich über die 5 m-Marke. Das hat einen gravierenden Einfluss auf die Breite der Betten und die gesamte Grundfläche. Somit denke ich, dass für eine vierköpfige Familie die tiefere Vorzeltvariante unumgänglich ist.
Das Vorzelt hat, durch seine geringe Breite, einen nahezu quadratische Grundfläche, was ich, im Hinblick auf die Raumaufteilung, nicht für optimal halte.
Die Traufhöhe liegt mit 1.9 m im Mittelfeld und ist IMHO normalwüchsige Erwachsene ausreichend.
Die Größe der Betten ist nicht besonders üppig (1.9m x 1,4m), aber für Campinggefährte durchaus üblich. Einige andere Rechts-Links-Klapper können hier aber, im Gegensatz zum WoWa, Klapper und WoMo, mit komfortableren Maßen aufwarten. Lattenroste sind empfehlenswert, aber nach meinem Kenntnisstand bei diesem Modell optional.
Vorteilhaft ist die senkrechte Frontwand mit dem weiten Überstand, der durch eigene Stangen in Form gehalten wird. Damit sollte ein ausreichender Wetterschutz für den Eingang gegeben sein.
Der eingezippte Vorzeltboden sorgt in Falterkreisen in der Regel zu Diskussionsstoff. Das ist also Geschmackssache. Mir missfällt an dem Boden, dass er eine umlaufende Unterkante des Vorzeltes bedingt. Damit handelt man sich eine "Stolperkante" ein, die auch vorhanden ist wenn der Boden nicht eingezippt ist. Deshalb bevorzuge ich einen normalen Vorzeltteppich, um den man bei dem eingezippten Boden, wegen der besseren Haptik, IMHO ohnehin nicht herum kommt. Wegen der Kante wird auch das Ausfegen ein wenig erschwert.
Zeltstoff und Reißverschlüsse sind, wie bei Trigano üblich, von guter Qualität, da von Markenherstellern (TenCate und YKK) zugeliefert.
Was mir jedoch fehlen würde, sind Innenhimmel und Vorhänge für das Vorzelt. Diese haben, wegen der dämmenden Luftschicht, eine entscheidende Wirkung für das Raumklima bei hohen und niedrigen Aussentemperaturen. Wir setzen diese bedarfsgerecht ein.
Die integrierten "Rollos" vor den Fenstern sind ohne zusätzlichen Aufbauaufwand nutzbar, das bringt gegenüber Vorhängen einen gewissen Vorteil.
Ich habe eine gewisse Abneigung gegen die, bei Trigano übliche, Materialauswahl und Verarbeitungsqualität beim Innenausbau. Der PVC-Boden wirft normalerwiese im Auslieferungszustand schon deutlich sichtbare Wellen, da er nicht eingeklebt ist und die Wände der Staukästen sind aus dünnem Sperrholz mit einem Lattenrahmen gefertig.
Dem Innenausbau fehlt es IMHO an Robustheit, was sich aber beim Leergewicht und der Zuladung positiv bemerkbar macht. Jedes Ding hat halt zwei Seiten.
Über das Fahrwerk gibt es wohl nicht viel zu sagen. Al-Ko France halt, wie bei vielen anderen Faltern und Klappern auch. Nur die SK-Falter haben ein Knott-Fahrwerk, aber die Unterschiede dürften marginal sein.
Die Bodenplatte des Galleon besteht aus einer Spanplatte, was aber, bis auf die SK-Falter (Siebdruckplatte), auch wieder Standard ist. Es gibt zwar einen entscheidenden Unterschied in der Haltbarkeit zwischen Spanplatte und Siebdruckplatte, der sich aber in der Praxis nicht nennenswert auswirkt, wenn man dem Unterboden ein wenig Pflege zukommen lässt. Nur sehr langfristig kann die Siebdruckplatte ihre Vorteile ausspielen.
Wie bei allem, liegt aber die Entscheidung in der Hand des Käufers. Ich hoffe mit der kleinen Auflistung eurer Entscheidungsfindung ein wenig dienlich sein zu können. Schaut euch im Vergleich am besten noch weitere Modelle an und versucht euch, unabhängig davon was der Verkäufer euch alles erzählen wird, eure eigene unabhängige Meinung zu bilden.
Gruß
Norbert