Einstellanweisung SK-Bremse

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Niels$
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Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Niels$ »

Nachdem wir hier bereits einiges über die Bremse vom SK-Falter diskutiert haben und ich meine Bremse nun so halbwegs gut hinbekommen habe, will ich mal versuchen, hier eine kleine Einstellanleitung zu bauen. Obwohl, Anleitung ist eigentlich falsch, ich schreibe eher mal, wie ich es gemacht habe und auch wieder machen würde und stelle es so mal zur Diskussion/Korrektur.
Zuerst sollte mal geprüft werden, ob das Problem mit dem Umlenkhebel nicht besteht. Anderenfalls sollte es vorher behoben werden, eine Einstellung damit macht keinen Sinn.
Basis dieser Anleitung ist eine Anleitung, die ich im Internet gefunden habe. Ich habe sie an mehreren Stellen gefunden, so dass sie mir relativ offiziell erscheint. Ich habe auch ein PDF mit Knott-Logo gefunden, welches den gleichen Wortlaut hat.

Was wird gebraucht
2x Maulschlüssel SW17 (Einstellschrauben & Konterung)
1x Ring- oder Steckschlüssel SW17 (Spieleinstellung direkt an Bremse -> Ring gekröpft oder abgewinkelt, Steckschlüsel evtl. mit kurzer Verlängerung)
1x Schlüssel SW13 (egal welche Ausführung, ggf. für Kontermutter Bremsseileinstellung)

Wichtig
Während der kompletten Einstellung dürfen die Räder nur in Fahrtrichtung gedreht werden, da ansonsten die Einstellung durch eine ausgelöste Rückfahrautomatik verfälscht werden.
Die Auflaufeinrichtung muss komplett ausgezogen sein.

Aufbocken
Zum Aufbocken kann man die Stützen des Falters nehmen, auch wenn sie dafür nicht wirklich ausgelegt sind. Da diese sich beim Auskurbeln die Stützen nicht nur in der Höhe bewegen, habe ich hier folgendes getestet.
  1. Bugrad weit runter kurbeln, so dass der Wagen schräg steht.
  2. Hintere Stützen voll auskurbeln.
  3. Bugrad auskurbeln, bis Räder in der Luft hängen. Damit habe ich zwar an meinem alten Hänger das Bugrad gekillt, aber das war auch alt und rostig.
  4. Vordere Stützen zur Absicherung auskurbeln.
Einstellung
1. Längeneinstellung auf Zugstange an der Waage lösen, damit die Seile voll entspannt sind. 2562
2565 2. Einstellschrauben anziehen, bis Bremse kräftig bremst. Die Schraube geht dann auch schwerer.
3. Einstellschraube 1/2 Umdrehung lösen - Rad sollte relativ frei laufen.
4. Mehrfach Handbremse anziehen (ggf. Verschraubung an Seilwaage etwas fester ziehen), damit die Einstellung sich "setzt".
5. Kontrolle des Radfreilaufs, ggf. Korrigieren (Schleifgeräusche sind zulässig, solange das Rad relativ frei dreht).
6. Handbremse am Federelement freischrauben.
7. Zugstange kräftig bis zum Anschlag nach hinten ziehen und Einstellschraube an Seilwaage handfest drehen & kontern.
8. Federelement nach hinten schieben und Einstellschraube mit reichlich Luft (5mm) einstellen & kontern.
9. Handbremse anziehen und prüfen, ob Seilwaage gerade ist - ggf. korrigieren.
2566
Kontrolle
Nun gibt es mehrer Querprüfungen, die man anstellen kann:
  1. Messen der sichtbaren Seillänge, Handbremse kräftig anziehen, erneut messen und Arbeitsweg berechnen. Dieser soll nach einer Anleitung (Knott-PDF) 4-6mm, nach der einer Anderen (Weblink vom Praktiker) 5-8mm betragen. Ich komme, wenn ich es echt knapp mache nicht unter 9mm.
  2. Anziehen der Handbremse auf 1. Raste. Beide Räder bremsen gleichmäßig an. Laut der Anleitung soll der Beginn der Wirkung auf dem 3. Zahn einsetzen, dann muss das Spiel am Federelement vergrößert werden. Das habe ich jetzt nach Aussage von R.Nobialek von SK-Camping gemacht, bei dem die Handbremse sich bis zum 3. Zahn betätigen lassen soll.
  3. Einschieben der Auflaufeinrichtung (kaum von Hand machbar). Die Bremse muss im 1.-2. Drittel (ca. 2-4 cm) bremsen. Evtl. kann man hier mit dem Auto rückwärts schieben, dann sieht man auch gleich, ob die Rückfahrautomatik funktioniert, ich habe es mit einer Schnellspannzwinge getestet.
  4. Probefahrten: Hier sind 2 Fahrten empfehlenswert. Zum Einen sind natürlich ein par Bremsproben zu machen. Dadurch erhitzt sich die Bremse recht stark Zum Anderen sollte mal eine etwas längere Strecke ohne bzw. mit weinig Bremseinsatz gefahren werden. Hierbei sollten die Trommeln kalt bleiben.
    Hier habe ich zu hektisch aufgegeben und habe den Hänger entnervt 50km zur Servicewerkstatt geschleppt. Bereits unterwegs, bei einer Kontrolle nach etwas Stadtverkehr und einem Stück Autobahnfahrt war alles gut. Ich denke, es ist normal, dass sich die neuen Einstellungen erst setzen und evtl. auch etwas einschleifen müssen. Die Erwärmung der Trommeln im normalen Stadtverkehr kann schon beachtlich sein, was nach Werkstattaussage aber normal ist. Irgendwo muss abgebaute Energie ja auch hin. Daher ist eine längere Fahrt auf der Landstraße oder Autobahn ganz gut, um zu sehen dass es hier keine/kaum Erwärmung gibt. Natürlich sollte man zur Kontrolle auch auf den Parkplatz rollen, nach einer scharfen Punktlandung sind die Trommeln natürlich wieder warm.
Hier habe ich noch ein Video im Netz gefunden. Hier wird die Stellschraube an der Ankerplatte stärker gelöst - ca 6/4, also 1,5 Umdrehungen.

Niels
Zuletzt geändert von Niels$ am 24.08.2010 21:25, insgesamt 8-mal geändert.
Grund: Video ergänzt
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Jugger64 »

Hallo zusammen,

so, ich habe mich nun mal um die Bremse gekümmert. Nachdem ich schon Anfang letzten Jahres Probleme mit blockierenden Rädern bei beherzten Bremsungen hatte, stellte sich im Laufe des Jahres 2009 mehr und mehr ein unangenehmes Quitschen bei langsamer Fahrt ein. Ob es auch bei schnellerer Fahrt quitschte, kann ich nicht sagen, da dieses u.U. Fahrgeräusche etc. übertönt haben.
Das Blockieren habe ich im letzten Jahr mit dem Vermindern des Spiels vorn an der Auflaufeinrichtung behoben. Um das Quitschen zu beheben, habe ich mich nun entschlossen die Bremsanlage mal von Grund auf einzustellen.

Merkwürdigerweise musste ich links nur ca. eine viertel Umdrehung anziehen, damit die Bremse fest saß. Rechts hingegen war es fast eine ganze Umdrehung. Beide Bremsen waren dann schon nach ca. einer viertel Umdrehung wieder vollkommen frei. Ich habe es dann dabei belassen und an der Waage eine gleich mäßige Verteilung ohne Spiel eingestellt.
Das Ergebnis scheint mir nach ca. 15 km Fahrt optimal. Man spürt den Bremsvorgang des Anhängers überhaupt nicht mehr und das Quitschen was ich zeitweilig hatte scheint auch weg zu sein.
Ich denke mal, dass die Bremse ab Werk nicht optimal eingestellt war. Ich vermute, dass erst das linke Rad gebremst hat und dass die rechte Radbremse über die Waage dann mit Verzögerung betätigt wurde.

Die Einstellanleitung von Niels ist sehr detailgenau und vollständig. Ich empfehle zusätzlich beim Hochkurbeln der Deichsel darauf zu achten, dass das Stützrad so gedreht ist, dass es unter der Deichsel steht. Damit "grätscht" es nicht weg, sondern steht gerade. Wenn man beim Einstellen der Radbremsen einen Ringschlüssel verwendet, dann sollte dieser gekröpft oder abgewinkelt sein. Eine gerade Ausführung wird wegen der Felge nicht greifen.

Gruß
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Niels$ »

Jugger64 hat geschrieben:Wenn man beim Einstellen der Radbremsen einen Ringschlüssel verwendet, dann sollte dieser gekröpft oder abgewinkelt sein. Eine gerade Ausführung wird wegen der Felge nicht greifen.
Doch nach Abbau des Rads :karneval:
Nein im Ernst, danke für die Ergänzung, ich habe sie mal mit eingebaut. Ich glaube, ich hatte auch eine kurze Verlängerung auf der Ratsche drauf. Im Ernstfall geht auch ein schräg angesetzter Maulschlüssel, die Mutter ist groß genug und geht leicht genug, aber die andern Varianten sind doch handwerklich sauberer.
Schön ist auch, dass Du bereits nach 1/4 Umdrehung das Schleifen weg war. Damit sollte der Arbeitsweg bei Dir ja nach Vorschrift sein.
Weniger schön ist ja nun die nächste, schlecht eingestellte Achse. Na ja, vielleicht ist SK ja nun auch aufmerksamer und prüft die Einstellung vor der Auslieferung.

Niels
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Jugger64 »

Hi Niels,

Rad runter wäre gar keine sooo schlechte Idee, dann ginge es dort unten nicht ganz so eng zu. ;) Alternativ hätte ich mir auch eine Hebebühne als komfortabele Lösung vorstellen können.

Du schreibst, dass nach einem Auflaufweg von 2-4 cm die Bremswirkung einsetzen sollte. Ich konnte die Auflaufeinrichtung geschätzte 3 cm eindrücken bevor ich auf Widerstand stieß. Das scheint mir ganz o.k.
Bei der Fahrt mit verschiedenen Bremssituationen fühlte sich die Fuhre auf jeden Fall absolut klasse an.

Gruß
Norbert
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Niels$ »

Ohne Rad dreht es sich aber nicht so gut. Da fehlt die Schwungmasse. Nur an der Trommel zu drehen finde ich persönlich nicht so schön.
Hebebühne wäre natürlich nett, aber die haben wohl die wenigsten zur Verfügung. Aber es gibt ja Selbsthilfewerkstätten, da kann man so etwas nutzen und bekommt den Schraubenschlüssel noch dazu. Wenn ich hier mal schaue, sind die 10,-€ für eine Stunde Bühne sicher nicht die schlechteste Investition.

Niels
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Niels$ »

Ich habe da gerade ein Video hierzu im Netz gefunden, dass habe ich mal an meinen Beitrag angehängt.

Niels
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Jugger64 »

Hallo Niels,

nettes Filmchen. Zwei Dinge irritieren mich nur ein wenig:
  • Dort wird gezeigt, dass man die Schraube sechs "Züge" wieder zurück dreht. Das sind, wie ich es gesehen habe, ungefähr 1,5 Umdrehungen.
  • Es wird keine Einstellung an der Waage vorgenommen.
Gruß
Norbert
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Re: Einstellanweisung SK-Bremse

Beitrag von Niels$ »

Jo Norbert, Teil 1 habe ich oben schon geschrieben:
Niels$ hat geschrieben:Hier wird die Stellschraube an der Ankerplatte stärker gelöst - ca 6/4, also 1,5 Umdrehungen.
Hier habe ich noch mal den kompletten Youtube-Kanal vorgestellt und bin auch schon auf Deinen 2. Hinweis gekommen:
Niels hat geschrieben:Eigentlich ganz gut gemacht und erklärt, aber ein par Details fehlen (z.B. Einstellen der Seilwaage).
Das wundert mich auch etwas....

Niels
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