Klappcaravan-Forum

Hallo zusammen,

Wir dürfen einen Esterel U 34 S nutzen. Der hat viele kleine Risse im Dach. Wir befürchten, dass diese im Winter gefrieren und die Risse dadurch grösser werden. Das Dach ist zwar noch dicht. Damit das so bleibt, möchten wir das Dach reparieren.

Fragen:
- Aus was für Material ist das Dach erstellt?
- Was für Material braucht es für die Reparatur?
- Wie müssen wir bei der Reparatur vorgehen?
- Lässt sich die Reparatur auch machen, ohne dass man das Dach vom Wohnwagen entfernt?
- Mit welchen Kosten müssen wir in etwa rechnen?

Wir sind sehr dankbar für eure Antworten und Tipps.

Wenn ich wüsste, wie man hier Bilder ladet, könnte ich das noch nachliefern

Das Dach ist aus GFK mit einer GelCoat-Schicht, innenliegenden Holzlatten u. Isolierung sowie Dachbespannung zur Innenseite hin, aufgebaut.
Die oberste Beschichtung wird Gelcoat sein, welches mit der Zeit Haarrisse entwickelt.

Welche Materialien erforderlich sind, wenn man die GelCoat-Schicht komplett erneuern möchte und was sie kosten, wirst Du wohl am besten bei den Boots- u. Yachtbauer-Zulieferern erfahren, also dort wo die Bootsbesitzer ihr Rep.-Material kaufen.
Entweder dort oder in einem entsprechenden Forum gibt es auch die passenden Verarbeitungshinweise.

Wahrscheinlich würde aber eine gründliche Reinigung mit Schmutzradierern und viel Wasser reichen, auf die man dann einen Boots-Hartwachs aufbringt, weil vielleicht ja nur der Schutzlack spröde ist und Haarrisse gebildet hat.

Das Dach muß dafür nicht abgenommen werden
- man kommt ja im eingeklappten Zustand auch dran, vorausgesetzt man stellt sich auf einen geeigneten Tritt
und hat Arme die lang genug sind

Am besten zeigst Du einmal ein paar Bilder, wo man erkennen kann, wie die Haarrisse aussehen.
Schau hier mal nach, wie das geht mit dem Bilder einstellen: https://www.klappcaravanforum.de/viewforum.php?f=72
In der Liste siehst Du ganz oben den Faden, wo das erklärt wird.

Hier habe ich etwas gefunden, für den Fall, dass tatsächlich das GelCoat und nicht nur der Schutzlack betroffen ist - was ich aber eher nicht denke ...
https://www.yachtpolish.de/post/anleitu ... -so-geht-s

Vielen Dank für die prompte und ausführliche Antwort, ABurger. Das hilft sehr.

Anbei noch die Fotos von einem Teil der Risse im Dach.

Wie gross ist der Schaden?

Bin gespannt auf die Einschätzung
Dutla

Also für mich sieht das nicht nach einem tiefergehenden Schaden im Gelcoat aus,
sondern nach witterungsbedingtem Altersprozess der Lackschicht.
Das würde ich mal einem Lackierprofi / Maler vorstellen.
Vermutlich wird er vorschlagen, das abzuschleifen, ggf. zu Füllern und neu zu lackieren.
Jedenfalls wäre das meine Vorgehensweise.

Eine weitere Möglichkeit wäre noch, Du meldest Dich mal im Outlaw-Camper-Forum an,
dort sind etliche User mit Esterels vertreten, die einige Restaurations-Erfahrung haben und gerne helfen
und Dir sehr wahrscheinlich noch bessere Tipps geben können.
--> https://www.outlawcamper.de
Ich meine sogar, da sind mind. drei Leute dabei, die ihre Esterel-Dächer auch schon lackiert haben.

Versuche es mal ...

Vielen Dank für die Antwort mit den Tipps.
Das werden wir so machen.
Beste Grüsse
Dutla

Hallo Dutla,

Vermutlich konnte durch den vorhandenen Hagelschaden Feuchtigkeit den Lack unterwandern. Bei entsprechender Witterung diffundiert diese nach außen und zerstört dabei die Lackschicht.
Die 3 vermeintlichen Rostflecken in gerader Linie auf dem einen Bildausschnitt könnten allerdings auch auf einen größeren Schaden hindeuten.
Wenn nicht, sollte abschleifen, entsprechend neu aufbauen und mit 2k-PU Lack beschichten sollte abhilfe schaffen.
Auf Materialien aus dem Boots-/Schiffsbau würde ich gänzlich verzichten, die besitzen ganz andere Spezifikationen.

Grüße

Die Beschädigungen deuten auf einen Hagel- oder Kastanienschlag. Mehr als Vermutungen sind aber leider nicht drin.

Moin Dutla,

wir fahren einen Camptour Phoenix Exklusiv, der ebenfall einen GFK Aufbau und Deckel hat. Das Gelcoat verwittert im laufe der Zeit und durch verschiedene Belastungen können Haarrisse auftreten. Meist ist es eher ein kosmetisches Problem, ohne Einfluss auf die Dichtheit. Dein Dach sieht eher lackiert aus ( aber Esterelfahrer wissen da mehr und Rüdiger hat schon auf das Nachbarforum verwiesen). Wenn du zu dem Faserverbundstoff eine ordentliche Beratung suchst, dann ist Marko Vulpius - von PHD-24 unter 035341-47098 dein Ansprechpartner. https://www.phd-24.de/ Das glasfaserverstärkte Polyesterharz ist generell lackierbar, wenn vorab ordentlich geschliffen
wird. Dabei unbedingt eine ordentliche Maske mit Augenschutz tragen um die Glasfäden nicht einzuatmen. Welchen Lackaufbau mit Filler, Grundierung und Decklack mit entsprechendem Zwischenschliff, sowie der Art des Lackes, darüber scheiden sich die Geister....
Persönlich würde ich wohl schleifen und ein neues Gelcoat mit Lackierwalze auftragen.

Gruß von Torsten

Vielen Dank für Eure Einschätzungen. Das hilft mir sehr.

Ja, wir hatten vor etwa 15 Jahren einen sehr starken Hagelschlag, wo Fenster zu Brüche gingen, Fassaden und Dächer beschädigt wurden.
Könnten die Blattern im Dach (siehe Bilder unten) darauf hinweisen, dass der Gelcoat tatsächlich von Feuchtigkeit unterlaufen ist?

Was wäre Eure Einschätzung:
- Sind die Blattern nur ein Schönheitsfehler, den Wohnwagen mit diesem Alter einfach bekommen?
- Wenn wir nun nichts unternehmen, wie lange könnte das Dach noch halten, wenn der Wohnwagen über Winter draussen im Schnee steht - natürlich zugedeckt.
- Was wäre das Minimum was man tun sollte, damit das Dach weiterhin gegen Regen hält?

Bin gespannt auf Eure Einschätzung.

Beste Grüsse
Dutla

Hi Dutla,

Da das Dach aus GFK besteht und grundsätzlich durch die Unterwanderung von Feuchtigkeit kein weiterer Schaden entstehen sollte, würde ich mich nicht so verrückt machen.

Ein richtigen Gelcoat gibt es bei Wohnwagen oder Wohnmobilen nicht und selbst wenn - eine Unterwanderung des Gelcoats führt nur im Bootsbereich zu weiteren Schäden, die dafür nötige Osmose ist bei uns Campern nicht vorhanden.

Ich würde das Dach neu lackieren, es gibt dazu entsprechende Materialien im Handel, und nein - es ist nicht "Geschmacksache" was für Material genutzt wird. Ein Lack auf Polyurethanbasis, im Idealfall 2 Komponentig - !nicht aus dem Bootsbereich! - ist die richtige Wahl. Ob im Eintopf System oder mit vorangehendem Primer spielt keine Rolle.

Ob du die Dellen vom Hagelschaden zwischen den Beschichtungen mit einem PU-Spachtel bearbeiten möchtest ist eine Geld, Zeit und Kosten Entscheidung die dir keiner nehmen kann, es handelt sich dabei nur um Kosmetik.


Viele Grüße

Ich hab mein Dach eines Esterel CA 42 mit PU Acryllack gestrichen und das sieht erstens gut aus und ist sehr Widerstandsfähig. Die heutigen Farben können UV Licht sehr gut wegstecken.

Vielen Dank für Eure Antworten. Das hilft sehr.

Wir haben bereits befürchtet, dass wir im Herbst unsere letzten Ferien mit dem Esterel machen.

Wünsche Euch allen einen schönen Camping-Sommer.

Beste Grüsse
Dutla

Einfach zur Sicherheit:

Zuerst wasche ich das Dach, lasse es trocknen. Dann schleife das Dach an und reinige es anschliessen mit einem Staubsauger. Dann decke ich mit Klebband die Leisten und Heder ab und streiche den Lack auf Polyurethanbasis (z.B PU Acryllack) mit Pinsel und Roller das Dach.

Rivhtig so?

Nach dem Abschleifen nochmals feucht abwaschen,
unmittelbar vor dem Lackieren fettfrei machen.
Waschbenzin ist dafür bestens geeignet - Nitroverdünner ginge auch.
Selbst an mit Seife gewaschenen Händen ist Fett dran...