Tante EDIT: "Grad gesehehn - der Thread ist ja schon ewig alt". Jetzt isses halt zu spät... viel Spaß beim lesen, wehn's trotzdem interessiert
Kleiner Erfahrungsbericht meinerseits:
ich bin früher ein paar Mal Wohnwagen und Agrar-Anhänger gefahren.
Dieses Jahr nach vielen Jahren der Pause in Sachen Anhängerbetrieb das erste Mal wieder mit einem ca 590kg schweren Falter hintendrann.
Zur Vorbereitung:
Enorm wichtig ist eine gute Beladung des Anhängers.
Diese beeinflusst sehr stark die Fahrstabilität des Anhängers.
Ergo: Gesamtmasse nicht überschreiten und die Stützlast auf der Anhängerkupplung beachten.
Gerne auch vergessen: eine gleichseitige, ausbalancierte und gegen verrutschen gesicherte Beladung nach links und rechts ( beugt "schwänzeln" / "schlingern") vor.
Wichtig ist: eine gesetzeskonforme Stützlast bedeutet nicht unbedingt den sicheren Fahrbetrieb bei 80km/h +
Ich habe eine zulässige Stützlast von 80kg auf der Kupplung aber nur 60kg max für den Anhänger. Ergo ziehen die 60kg vom Anhänger.
Gute Erfahrung habe ich dabei mit einer Stützlast zwischen 47 und 59kg gehabt.
Die ursprünglichen 25kg nach der jungfräulichen "Erstbeladung" des Anhängers waren zwar nach Formeln und Gesetz in Ordnung, jedoch waren schon bei normalem Landstraßen- und Dorfstraßenbeitrieb Instabilitäten zu spüren. Ergo haben wir noch was in die forderen Staukästen Gewicht gebracht.
Dies zu unseren Vorbereitungen.
Wir haben dieses Jahr so 2500km mit dem Anhänger gemacht. Zugpferd war ein VW-Bus T4.
Erste Erkenntnis. Die mögliche Geschwindigkeit hängt auch sehr stark mit der Qualität der Straße ab.
Mit Ausnahme von Dingen wie viele Schlaglöcher/Schwellen/mehrer schlecht gebaute Brückenübergänge oder ähnliches war ein sehr stabiler Betrieb bei Tachonadel 111 möglich. Sowohl bergauf wie bergab (in den aller meisten Fällen - und es ging u.a. durch's französische Massive Central).
Bei perfekter Straße kam man auch mal auf 120 - 130. Allerdings bringen da auch schon kleinere Unregelmäßigkeiten das Gespann in eine Zone, wo wir uns als Fahrer nicht mehr wirklich wohl fühlten (weil notwendig gewordener, erhöhter Aufmerksamkeit) was den Stresslevel erhöhte und das Reisen unentspannt macht.
Ein Faktor, der für uns nicht geht.
Weiter oben genannte Faktoren können dazu führen, dass der Wagen sich seitlich und/oder nach oben "aufschaukelt", was im schlimmsten Fall zum Unfall führen kann. Daher muss man immer ein bisschen ein Auge auf's Gespann behalten. Aber das merkt man dann, wenn man ansonten stabil unterwegs ist.
Ansonsten gehen wir bei Tank-Stops und kurz nach Antritt der Fahrt (die ersten 20km) einmal um das Gespann rum, prüfen optisch die Reifen und die Wärme durch tasten, ob die Fahrräder noch alle fest sind und auch, ob die Handbremse auch wirklich locker gelöst ist (der erst "Klack" kann schon zur Erhitzung der Bremsen führen, obwohl eigentlich das Ding rollt). Daher achte ich bei der Reifenwärme auch auf "hinter dem Rad", ob da was heiß ist.
Von dieser Beschreibung abgesehen, waren wir eigentlich auf POSITIVE Art und Weise vom Betrieb relativ enttäuscht. Das Ding an sich rollt recht Sprit-sparsam hinterher. Dank VW-Bus auch keine Überbreite (wobei nichtmal wirklich hinter unserem Skoda Fabia gegeben). Und ansonsten merkt man das Teil auf Dauer hinten drann so wenig, dass es fast schon gefährlicht dadurch wird, dass man droht es zu vergessen.
Auch was Antritt und Beschleunigung angeht. Wobei das nat. Sache des Zugfahrzeugs ist. Aber der T4 ist schon bald ein halber Traktor. Der lässt sich da nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Dürfte bei eurem Pajero vermutlich ähnlich sein.
Wichtig zum Thema "vergessen" ist: nicht nur, dass man mal nicht eben schnell umkehren kann. Nein. Wenn das Auto von der Straße unten ist, darf man nicht vergessen, dass der Hänger noch auf der Straße steht und da von unachtsamen Verkehrsteilnehmern rasiert werden kann.
Das ist mir einmal passiert. Falsch gefahren, zwar an den Hänger bei der Wahl der Wendemöglichkeit gedacht, aber die Länge vergessen. Sobald das Auto runter von der Straße war, langsam gemacht, was -verständlicherweise- wütendes Hupen der anderen nach sich zog.
So. Das war's aus meiner Sicht.
Dir/Euch gute Reise