Moin zusammen!
Gerade habe ich alle Berichte zu diesem Filmbeitrag gelesen. Welch Aufregung um einen absolut pauschalisierenden Bericht über die in diesem Fall ach so peinlichen Deutschen.
Ich mache nun seit über 30 Jahren aktiv Camping und habe dabei alle erdenklichen Arten in folgender Abfolge durchlebt: Zelt, Wohnwagen, wieder Zelt, Wohnmobil, wieder Zelt, aktuell Faltcaravan und nun zusätzlich Gepäckwanderfahrten mit meinem Kajak.
Bei allen Urlaubsarten erlebe ich nette, ordentliche, hilfsbereite, kontaktfreudige Deutsche, Holländer, Niederländer
, Briten, Franzosen, und .......... und ebensolche Landsleute, die sich abschotten, ihre Gewohnheiten in ein anderes Land mitnehmen oder gar dort einfordern oder schlichtweg peinlich auftreten - egal ob als Zelter, mit dem WoWa, WoMo oder Faltcaravan.
Selbst unter den Wanderpaddlern, denen man ja gefühlsmäßig eine ausgeprägte Naturverbundenheit unterstellen könnte, habe ich tolle "Reduce To The Max" Menschen kennen gelernt, die einen wilden Lagerplatz sauberer als bei der Ankunft verlassen haben, aber leider eben
auch Leute, die ihren Müll ins Gestrüpp entsorgt haben.
Insgesamt sehe ich das aber ganz entspannt! Es macht doch beim Frühstück Spaß, hat einen gesteigerten Unterhaltungswert, wenn andere eben anders sind - solange ich dadurch nicht persönlich belästigt werde.
Mal ehrlich: Sitzt ihr nicht auch gerne gemütlich vorm Falter im Campingstuhl, den dritten Kaffee schlürfend und um 12.00 Uhr immer noch nicht geduscht, weil ihr euch vom kostenlosen Freiluftunterhaltungsprogramm nicht losreißen könnt!?
Ein Campingplatz ist doch von der Unterschiedlichkeit und den Eigenarten oder auch Macken, Ticks und Kauzigkeiten der Menschen tausendmal interessanter als alle Fernsehprogramme zusammen!
Für mich endet die Toleranz nur, wenn eine Grundregel nicht eingehalten wird: Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit eines anderen anfängt, berührt oder gar eingeschränkt wird.
Gerade mit steigendem Alkoholpegel wird diese Grenze leider oft überschritten.
Zum "Elch" werde ich, wenn ich um 2.00 Uhr immer noch nicht schlafen kann, weil meine Campingnachbarn immer noch zur plärrenden Musik grölen oder laute, alkoholgeschwängerte Gespräche führen.
Ebenso sind mir Schmutzfinken und WC-Ferkel ein Graus.
Unterm Strich treffe ich aber überall liebe Menschen aus vielen Nationen, die einfach gut drauf sind!
In diesem Sinne
Uwe