Wieder einmal nicht ganz allein, meine Schwägerin samt Familie kam mit uns zum ersten Mal nach Korsika. Eine weitere Familie aus unserem Freundeskreis hat sich in einer benachbarten Ferienhaussiedlung eingemietet.
Alles für uns eigentlich nicht wirklich neu, allerdings zum ersten Mal mit Hund! Das hat natürlich neben der Wahl des Campingplatzes auch Einfluss auf die passende Fähre. Hier ist Corsica-Ferries insofern passend, als das die Hunde einfach mit an Board genommen werden können und nicht wie bei manch anderer Fährgesellschaft in einem Zwinger untergebracht werden müssen.
Da wir uns eine Fähre ausgesucht haben, welche gegen 8Uhr morgens startet, ich aber erfahrungsgemäß um 2 Uhr morgens kein Lust mehr habe Auto zu fahren, schauen wir einfach, das wir früh genug losfahren und dann den Rest der Nacht auf der Zufahrt zum Hafen verbringen. Es ist ja eigentlich egal ob ich am Tage X gegen 13 oder 16 Uhr losfahre, oder? Ab auf die Bahn und den Tempomat an! Das Reisen in Deutschland ist irgendwie kein tolles Erlebnis mehr, zumindest nicht auf der A5 Richtung Süden. Überholverbot für PKW mit Anhänger, Baustellen, Stau usw., vielleicht ist es aber nur so blöd, weil ich hier tagsüber unterwegs bin. Die große Pause kam dann in der Schweiz – die Autobahn verlassen, ein Stück die Landstraße entlang, viel unser Blick auf eine große Wiese! Anhalten, Hängerküche auf, Hund geschnappt und erst einmal los an den nächsten Bach. Bewegung, Bewegung, sehr schönes Wetter und immer wieder ein Blick Richtung aufgeklappter Küche („Sind die Würstchen schon heiß?“). Schön, wenn man es nicht wirklich eilig hat!
Weiter geht’s! Ich muss schon sagen, Berge bei Tageslicht sind ja schon schön, wenn es mal nicht regnet. Zack über die nächste Grenze, jetzt nur nicht die erste Raststätte in Italien verpassen. Espresso! Und nicht zu knapp. Solch belebte Raststätten mit einer etwas unter Stress stehenden Espressobar sind einfach ein Erlebnis. Und schon wieder ins Auto und direkt vor Mailand in die große Umleitung, das war echt superspaßig. Gefühlte 1,5h später, inkl. einmal im Kreis gefahren war die Alternativrute gemeistert (auch hier gilt natürlich: „Schön, wenn man es nicht wirklich eilig hat!“ An Mailand vorbei in die lange Nacht. Es ist halt einfach kein besonders spannender Abschnitt, der sich dann doch ganz schön zieht, wie ich finde. Das einzig positive, der Verkehr wird langsam dünn. Am Hafen in Savona angekommen haben wir auf der neuen Rampe unser Gespann geparkt und unsere Augen geschlossen (die meisten schlafen einfach direkt neben dem Auto auf einer Isomatte, gar nicht groß drüber nachdenken, einfach machen!). Ein paar Stunden später stand dann auch unsere Verwandtschaft (auch mit Hund) auf der Rampe. Die Anfahrt haben wir komplett getrennt absolviert, da zum einen der Startort ein anderer ist und mit oder ohne Anhänger dann doch eine Rolle spielt.
Fähre:
Perfekt, was soll ich sagen. Kabine, ein wenig schlafen, duschen. Eine Kabine kann ich gerade auch denen am Tage reisenden empfehlen, die Kabine ist günstig, man hat eine eigene Toilette und kann frisch geduscht von Board gehen! 14,15Uhr Korsika – Klappe auf und ab in den Stau.
Zum Abendessen sind wir dann von unseren Freunden eingeladen worden – welch ein Glück!! Die sind schon mit der Nachtfähre gefahren und waren schon um 7 Uhr wieder auf festem Boden, hatten den ersten Einkauf usw. schon hinter sich.
So spät mit dem Aufbau beginnen ist einfach nicht ideal! Vielleicht ist das den Mehrpreis für eine Nachtfähre wert!? Man wäre schon, wie gesagt gegen kurz nach sieben auf der Insel und hätte somit den ganzen Tag vor sich.
Der Campingplatz im Allgemeinen ist einfach herrlich – ich würde schon sagen, dass dieser wirklich gut zum Thema Falter und Klapper passt. Irgendwie nicht zu groß, man hat viel Platz, steht schön im Schatten der Olivenbäume. Die Wege sind kurz, das Gelände ist zwar umrandet aber nicht lückenlos eingezäunt. Kein Gefängnis!! Die Inhaber sind sehr entspannt und freundlich. Es gibt auf dem Platz auch eine außergewöhnliche Bar, welche nur in den Hauptmonaten Juli, August bis in den September von einem sehr netten Schweizer in seinem eigenen Urlaub betrieben wird.
Auch die Sanitären Anlagen sind in meinen Augen perfekt, schön gestaltet und jederzeit sehr sauber. Die Spüleinrichtungen sind der Knaller, es wird nicht sehr viele Spülbecken mit vergleichbarer Aussicht geben! Das hat schon was!
Baguette usw. bekommt man entweder direkt beim Bäcker (zu Fuß 10min) an der großen Kreuzung zur Nationalstraße, oder an einem kleinen Bäckerfahrzeug welches jeden Morgen kommt. Für den großen Einkauf gibt es einen nicht zu weit entfernten Supermarkt. Das passt soweit alles. Auch die Bedenken in Bezug auf die nahegelegene Nord-Süd Hauptverkehrsader haben sich in Luft aufgelöst. Man hört diese nicht wirklich.
Reservierung: Auf der Internetseite ist auch schon im vergangenen Jahr recht früh darauf hingewiesen worden, dass eine Reservierung für die Monate Juli und August nicht mehr möglich sei. Also haben wir auch brav reserviert und bei Ankunft lag unsere Mail bereit – alles perfekt! Ich kann ganz sicher sagen, dass der Platz im Juli keineswegs überfüllt war und wir uns den Stellplatz aussuchen konnten. Der Platz verfügt genau genommen auch über wesentlich mehr, als eben die auf der Internetseite genannten 30 Plätze. Vielleicht ist dies einfach gewollt, um eben noch flexibel handeln zu können, die Sanitäranlagen nicht zu überlasten, oder was auch immer.
Hunde auf dem Platz: Hier hat bestimmt jeder dritte einen Hund dabei. Wer also wirklich keine Hunde mag, kann hier leicht überfordert sein. Da wie oben schon beschrieben der Platz nicht analog einer Festung eingezäunt ist, kann man diesen ganz bequem über die Hinterseite verlassen und seine Runden über die angrenzenden Felder drehen. Irgendwie schon ideal.
http://www.campingcalamar.eu/
Man unterhält sich ja dann und wann mit seinen Nachbarn über alles Mögliche, so auch im Urlaub mit den Zeltnachbarn. Da haben wir auf jeden Fall einen sehr guten Tipp zum Thema Essen gehen bekommen. Chez Rose-Marie, ca. 9km südlich vom CP und direkt am Strand (Beschildert). In Saison muss man vorbestellen, sonst wird das angeblich nichts mit lecker essen. Wie bestellt man vor, wenn man die Sprache nicht wirklich kann? „Komm Schwager, wir fahren da jetzt einfach hin und machen das für heute Abend klar.!“ Vom ersten Anblick schon total begeistert, war dann auch der folgende Abend mit allem drum und dran einfach Klasse! Wir waren noch einen zweiten Abend dort, als eine korsische Band spielte, die Bühne direkt auf den Sand gestellt und als es dann dunkel wurde ging es dann los. Ganz klar „Daumen hoch!“
Corte ist schön, schön schräg, schön alt, schön steinig, voller schöner kleiner Läden - fahrt einfach einmal hin!
Ach ja, Flussbadestellen – Solenzara – ganz großes Kino!!! Sehr schöne verschiedene Badestellen in allen Lagen mit schönen Sprungmöglichkeiten aus allen Höhen. Auch das sei wirklich jedem einmal empfohlen, Süßwasser, glasklar, warm – einfach eine schöne Abwechslung. Ok – einen Haken hat die sache schon, so richtig toll liegen kann man auf den Kieseln nicht!
Anbei ein paar Bilder – schreiben muss ich hierzu wohl nicht. Das internet ist randevoll mit guten Info´s.
Einfach ein Klassiker! Kinder drauf, und: „Chef? Gas bitte!“ Sollten die Kinder nicht mindestens zweimal runtergefallen sein, so wäre das einfach ein Drama und mein Kleiner würde mir die Tasche voll heulen wie lau dass doch alles war. Was soll ich sagen, Spitze! Kinder öfter gewässert, lange Arme, total schlapp, aber absolut glücklich!