Der erste Urlaub im Camp-Let

Karl-Udo

Der erste Urlaub im Camp-Let

Beitrag von Karl-Udo »

Hallo miteinander,

hier mal meine ersten Erfahrungen mit dem Camp-Let, den ich mir im Juli gekauft habe, nachdem mein Transit Campingbus durchgegammelt war. Die Fahrt ging in den Spreewald. Meine Frau kam später mit dem Zug nach und war an der Aufbauorgie nicht beteiligt.

Das Packen

Im Transit war alles immer drin, also komplette Kücheneinrichtung, Autan, und der gesamte Kleinkram nebst Bootszubehör (Faltbootfahrer). Zunächst alles sortieren, Besteck, Töpfe, Teller, Tassen im Küchenteil. In Ikea Stapelkisten den Kleinkram wie Karten, Bücher, Kerzen usw. Campingstühle, Sonnendach, Grill passte in den Camp-Let. Klamotten in Reisetaschen. In eine grosse Planenheckbox (die hatte ich noch vom Transit über) kamen das CampingKlo, die beiden neu erworbenen Faltschränke, ein Hängeregal und etlicher Kleinkram. Das musste alles im Berlingo seinen Platz finden, ebenso wie die Gaskühlbox, die Kartuschenheizung, Regenjacken, das Faltboot nebst Zubehör, Bettwäsche, Getränke etc. Passte aber alles und ich konnte sogar noch nach hinten was sehen.

Das Fahren

Mit dem Hänger hintendran eigentlich kein großer Unterschied zum Transit, so nach Tacho 100 über die Bahn. Da ich über Braunschweig, Berlin gefahren bin, keine großen Steigungen, also ganz easy. Kein großer weisser Kasten hintendran.

Der Aufbau

Wir hatten den Camp-Let unter anderem wegen des angeblich schnellen Aufbaus erworben (galub niemals einem Firmenvideo !!!!!), die Praxis erwies sich dann doch als etwas länger dauerndes. Nach dem Ausrichten und dem Aufklappen (da braucht man bei den älteren Modellen schon mal Hilfe) geht es ja ziemlich schnell bis das Zelt steht. Da zu diesem Zeitpunkt noch eitel Sonnenschein herrschte, war auch das Aufstellen der Stangen und das Einschlagen der Heringe und der Anbau der Bodenschürze schnell erledigt, ich schätze mal insgesamt so 45 min. Danach habe ich nach und nach die Sachen aus dem Auto geholt, die Betten gebaut (die Matratzen müssen ja noch verteilt werden), die Faltschränke aufgebaut und eingeräumt, Gasflasche für den Kocher angeschlossen, insgesamt so ca. 1 Stunde. Anschließend das Sonnendach aufgebaut; da es kein Original ist dauert es etwas länger, ca. 20 min. Dann war Zeit den Kocher zu testen und Cappucino und Zigarette gemütlich zu genießen. Nun musste noch die Kühlbox zum laufen gebracht werden. Den Zeitraum klammere ich mal aus, da die Piezo-Zündung offensichtlich einen Defekt hat. Am dritten Tag hat es geklappt, mit einem Streichholz. Ich hatte der Box jeden Tag 30 min als Chance gegeben. Da stand sie nun unter dem Sonnendach und kühlte wunderbar. Wegen der Abgase wollte ich sie dann doch nicht mit ins Zelt nehmen.

Das Leben im und am Camp-Let

Auf dem Zeltplatz waren neben 2 CT6-2W nur Zelte. Mit den beiden CTs hatten wir uns so hingestellt, daß wir ein Tarp vor den Sonnendächern anbringen konnten und dort unsere Tische aufgebaut haben. Abends und zum Frühstück wurde es schnell voll. Geschlafen habe ich wunderbar, ist doch schon eine Menge Platz im Vergleich zum Campingbus. Man muss nicht immer alles umstellen, also ich bin BEGEISTERT von dieser Art des campens, man sitzt im Trockenen, schläft nicht auf dem Boden und frische Luft ist auch reichlich vorhanden und Platz ohne Ende, was sich dann nach der Ankunft meiner lieben Gattin etwas relativierte. Bei dem später aufkommenden Dauerregen hat sich vor allem das Sonnendach mit Seitenteilen (regendicht) sehr bewährt. Und abends vorm Schlafengehen und am Morgen hat auch die kleine Kartuschenheizung ihr Soll erfüllt.

Der Abbau

Nach 2 Tagen Dauerregen haben wir uns entschlossen abzubauen. Im strömenden Regen wurde alles notdürftig gepackt, das Zelt incl. der Schlafkabinen nass zusammengefaltet, die Heckbox auf den Hänger geschnallt. Ich schätze mal so 2,5 Stunden haben wir gebraucht, bis wir den Campi durch den aufgeweichten Boden zum Auto geschoben haben. Rückfahrt im Regen und daheim am nächsten Tag alles auf dem Hof zum Trocknen aufgebaut.

Resumee

Ich bin vom Falter und speziell vom Camp-Let sehr angetan, wenn auch meine Erfahrungen beim Regenabbau im nachhinein negativ punkten, das war mit dem Campingbus besser. Aber das mehr an Platz und Luft ist viel wert. Meine liebe Frau ist ebenfalls begeistert, bei schönem Wetter im Sommer wird es sicher super. Das Platzangebot in Verbindung mit dem Sonnensegel ist riesig, wir müssen halt noch besser planen und packen.
Da ich den direkten Vergleich zum CT-6 2 hatte, gefällt mir der Camp-Let auf- und abbautechnisch schon besser, allerdings beneide ich deren Besitzer um den schönen Seiteneingang, da man die lange Seite schön vollpacken kann und bei meinem halt keine Tür, sondern nur ein Teil der 2 zu öffnenden Frontteile ist.
Den vermeintlich blitzschnellen Auf- und Abbau, wie er in verschiedenen Videos zu sehen ist, möchte ich mal als SEHR geschönt und verkaufsfördernd, aber doch praxisfern bezeichnen. Sicher, der Wagen steht zur Not mit 6 Heringen, vielleicht mal für eine Nacht, aber bis ich Betten gebaut habe, vergeht auch viel Zeit, da planen wir dann für die Zukunft bei längeren Anfahrten lieber eine Nacht mit B&B.
Insgesamt sage ich mir, eine sehr schöne Art zu campen.

Viele Grüße, Karl-Udo
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Re: Der erste Urlaub im Camp-Let

Beitrag von Jugger64 »

Hallo Karl-Udo,

einen schönen detaillierten Bericht hast du da verfasst, der kaum Fragen öffen lässt.

Aufgrund von Herstellerinfos habe ich, obwohl ich diesen Infos auch nur bedingt glaube (klickst du hier), immer den Eindruck gehabt, dass der Camp-Let durchaus schneller aufzubauen ist. Ich denke mal es wird bei euch, wie bei allen von uns, so sein, dass sich die Aufbauzeiten mit sich einstellender Routine immer kürzer werden. Wenn die Dinge erst ihren Platz gefunden haben braucht man auch nicht mehr darüber nachzudenken, wo was hin muss.

Weiterhin viel Spaß und Freude an eurem Camp-Let.

Gruß
Norbert

P.S.: Regen ist der natürliche Feind des Zeltcampers, insbesondere beim Abbau.
(Regen und Besuch sind des Campers Fluch - Wenn ich recht darüber nachdenke, Regen geht noch! :lol: )
Zuletzt geändert von Jugger64 am 30.09.2010 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
Urlaub außerhalb Frankreichs ist zwar möglich, aber vollkommen sinnlos!
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