Danke für eure Nachrichten!
Liebe Nadine,
das ist ja schon eine Menge an Tipps, worauf man achten sollte

Was uns damals noch wichtig war, war der Grund des Verkaufs. Wird der Wohnwagen vllt wegen Feuchtigkeit verkauft? Oder sind es private Gründe? Da merkt man meist schnell, ob die Verkäufer dann ins Straucheln kommen und evtl. etwas vertuschen wollen. Bei uns war die Tapete am Bett leicht verfärbt. Auf die Frage, ob es darunter feucht sei, gab es als Antwort, dass man nachts am Kopf ja so schwitzen würde und es deshalb verfärbt sei... ja nee ist klar, also ganz doof sind wir dann auch nicht

Die Stelle war zum Glück der einzige feuchte Fleck, den wir aber gut wieder herrichten konnten, indem wir alles haben trocknen lassen, das faulige Holz entfernt, neu verspachtelt und von außen mit Sikaflex abgedichtet haben. Wir haben die Kunststofftapete komplett entfernt und haben daher überall nachschauen können, ob es feucht war (ohne die Tapete riecht es gleich viel angenehmer im Wohnwagen

).
Was uns noch wichtig war, ist, ob es ein Nichtraucher-Wohnwagen ist. Einmal drin geraucht, bekommt man den Ekel-Mief nie wieder ganz raus. Das war auch unser No-Go: Wir sind 600km nach München gefahren, um den Klappi zu kaufen, wenn dieser trotz vorheriger Auskunft ein Raucher-Fahrzeug gewesen wäre, wären wir den weiten Weg ohne ihn zurückgefahren.
Ich denke das Wichtigste ist einfach zu schauen, dass die Grundsubstanz, sprich Boden, Wände, Decke gut erhalten ist und nicht Unmengen an Feuchtigkeit oder Beschädigungen (wie Risse etc.) aufweist. Da auch wie oben schon beschrieben die Stellen anschauen, die Potenzial für sowas haben, wie Dachluke, Fenster, Schaniere der Klappstelle etc. Und lasst ihn euch unbedingt einmal aufbauen, damit ihr eben alles sehen könnt. Sollte es extrem muffig riechen, würde ich genauer nachhaken, was die Feuchtigkeit betrifft (daher auch der Mief bei uns, der aber wegging, nachdem die Stelle aufarbeitet wurde und Tapete, Boden, Polster und Vorhänge raus waren: jetzt ist alles mieffrei

). Ansonsten auf jeden Fall fragen, wann der letzte Tüv war und die Gasprüfung und ob alles ohne Mängel bestanden wurde (am besten Nachweise zeigen lassen). Wenn möglich, soll der Vorbesitzer den Wohnwagen mal ans Stromnetz anschließen, damit ihr schauen könnt, dass die Elektrik und der Kühlschrank funktionieren; die Gasheizung am besten auch einmal anmachen lassen (wir haben keine im Boden, sondern unter unserem Kleiderschrank). Ich kann hier nochmal ein paar Punkte auflisten, die wir damals als Checkliste mithatten, vermutlich doppelt sich da aber auch einiges mit dem, was oben schon geschrieben wurde
- Alter/technische Daten
- Zustand im Original oder verändert
- Was wurde gemacht? (zB. Bremsen, Gasdruckfedern, aber auch innen)
- Reifen
- 80er oder 10er Zulassung?
- Tüv und Gasprüfung
- funktionieren alle Geräte? (Kühlschrank, Gasherd, Heizung, Beleuchtung und Strom)
- irgendwelche Schäden?
- Fenster und Dachluke dicht und nicht kaputt?
- Unterboden anschauen wegen Rost
- Nichtraucher-Fahrzeug?
- wie viele Vorbesitzer? Bekannt, ob auch Nichtraucher?
- Wasserschäden? (riecht dann sehr muffig/Wände bzw. Tapete evtl. braun verfärbt)
- warum wird er verkauft?
- Probe auf- und zuklappen lassen!
- Zubehör dabei?
- Wenn Gaskasten mit Fahrzeug verbunden: Gibt es undichte Stellen?
Damit sind wir eigentlich ganz gut gefahren. Unser Dach hat von außen Beulen, was allerdings nicht weiter schlimm ist. Diese sind hart/fest und liegen am Alter des GFKs. Von innen hat sich die "Folie" an der Stufe der Decke leicht gelöst, was uns aber nicht stört, da dort keine Feuchtigkeit hinter ist. Die Inneneinrichtung und die Polster etc. standen für uns nicht an erster Stelle, da wir ihn so oder so komplett renovieren wollten, um uns ein kleines Zuhause zu schaffen, in dem WIR uns wohlfühlen. Auch wenn wir dafür ja sozusagen den Originalzustand innen "zerstört" haben, wenn man es ganz drastisch so nennen will

Schaut euch vllt. die Dichtungen innen in den Ecken und zur Decke an, die gibt es nämlich nicht zu kaufen und wenn da was kaputt ist oder fehlt, muss man sich mit kreativen Lösungen behelfen. Ansonsten: Hört auf euer Bauchgefühl. Handwerkliches Geschick ist schon von Vorteil, aber beim Umbau ist viel Learning by Doing (und Youtube-Videos schauen und viel Lesen

). Ich (26-jährige Kunststudentin) habe unseren Wohnwagen eigentlich komplett alleine renoviert mit ausbauen, rausreißen, spachteln, schleifen, streichen, Boden verlegen, Polster nähen und und und..., da ich wegen Corona alle Univeranstaltungen von Zuhause aus hatte und den Rest der Zeit am Klappi gewerkelt habe. Dazu stand er hier auf der Auffahrt, was auch gut geklappt hat, auch wenn es nicht überdacht war.
Ich wünsche euch ganz viel Freude und drücke die Daumen, dass ihr einen tollen Klappi(-Zwilling) bekommt! Ganz schön aufregend so etwas

Wenn ihr noch fragen habt, dann melde dich gerne. Ansonsten haben wir auch einen Instagram-Account (unterwegsmitfridolin), auf dem wir alle Schritte unseres Umbaus detailliert festgehalten und als Anleitungen erklärt haben

Vielleicht findet ihr hier auch noch ein paar Tipps anhand der Bilder und Beiträge, worauf man achten sollte vor oder beim Kauf, da wir auch die Probleme ansprechen, mit denen wir teilweise zu kämpfen hatten.
Ganz liebe Grüße und lasst gerne hören, ob ihr ihn gekauft habt

Saskia