Hohe Fluktuation???

In diesem Forumsbereich werden die Falter/Klapper einmal ausführlich durchgesprochen und erklärt
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AnneLiese
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von AnneLiese »

Hey,

dann möchte ich auch mal was dazu schreiben. Meine Liebe zur Natur und mich in Ihr aufzuhalten ist in meiner Kindheit begründet, da ich in einem Haus mit einem großem Garten aufwuchs und unser Leben in den wärmeren Monaten in den Garten verlegt wurde. Gekauft habe ich mir ein altes Fachwerkhaus mitten in der Altstadt mit einem mini Vorgarten. Da war der Traum vom Sommer draußen schwierig. Was tun?

Wir haben ein Mobilheim im Emsland gekauft mit 600 qm Grundstück. Problem:
- immer der selbe Ort,
- viel Grundstück = viel Arbeit, Instandhaltung,
- 350 km einfache Strecke = einfach zu weit weg. Nach 5 Jahren wieder verkauft. Immer noch Sehnsucht nach den Sommern im Freien.

Kauf 1. Wohnwagen, altes Schätzchen. Problem: mein Auto (Ford Fusion) zu klein zum ziehen, keine HU mehr -> Standwagen eben.
Was tun wenn das Fernweh lockt, wenn man einfach mal was anderes sehen möchte? Lösung = ein Falter.

Kauf unseres Trigano Canyon aus 1993, nach dem ersten Testschlafen will man nicht mehr in dem Wohnwagen. Das Raumklimma und auch das Platzangebot sind unschlagbar und man merkt Ihn fast nicht beim ziehen.

Eines meiner Kinder schläft nicht im Zelt, gut fährt sie halt nicht mit ist ja schon groß. Sie will aber auch campen. Lösung ein kleiner Wohnwagen muß her. Im letzten Jahr gab es stellenweise ja die Möglichkeit mit eigenem Sanitär darf man campen -> das waren gute Gründe. Kauf eines kleinen, alten Wohnwagens mit Sanitär, mit 1000 kg zulässigem Gesamtgewicht wirklich in der untersten Gewichtsklasse.

- Im Vergleich macht es einen gewaltigen Unterschied ob man eine Falter oder einen Wohnwagen zieht, den Falter merkt man fast nicht - den Wohnwagen schon.
- Beim Falter hat man freie sicht, den schiebt man auch mal weg - den Wohnwagen nicht (auch nicht mit nur 1000 kg).
- Schlafklima finde ich im Falter besser, man schläft im Wohnwagen auch gut - aber nicht so.
- Kühlschrank steht beim Falter auf der Fahrt im Kofferraum und bekommt dann einen Platz im Vorzelt, etwas umständlich und für mich als Frau auch schwer zu heben, geht aber.
- Vorzeltaufbau dauert bei beiden ungefähr die gleiche Zeit und für ein wenig Raumvergrößerung brauche ich das.
- Das Raumangebot ist bei dem Falter größer, an unseren kleinen Wohnwagen geht auch nur ein Minivorzelt.
- Aufbau der Hundevorrichtung dauert egal mit was man fährt die gleiche Zeit. (Tierschutzzaun oder Welpengitter -> damit der Hund nicht 24 Stunden pro Tag an der Leine sein muß, die schiebt die Reißverschlüsse hoch.

Ergebnis bekomme bald meinen neuen Trigano Montaneer, weil ich liebe es mit dem Falter zu campen. Das ist auch das Geheimnis entweder man liebt es oder man hasst es. Campen ist eine Lebenseinstellung, jeder auf seine Art -> manche auch mit unterschiedlichen Möglichkeiten. Ich denke zur Zeit haben viele Campen ausprobiert und schnell gemerkt, dass es nicht Ihr Ding ist und verkaufen wieder. Von denen die es mal probieren wollten, bleiben einige dabei andere nicht. Jeder nach seiner Art eben. Für mich ist eine Kombination aus verschiedenen Möglichkeiten genau das was ich will und wer weiß vielleicht kommt in ein paar Jahren noch ein Minicamper in Form eines ausgebauten KFZ dazu.

Nun noch eine schöne Zeit und bis zum Ancampen
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Bam Bam
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von Bam Bam »

Sehr schön berichtet ja denke ich auch es war auch Corona Zeit und die Leute haben gekauft was sie bekommen haben Hauptsache Urlaub. Und wie man sieht für manche war es nix .
:camp1 Grüße Michael :prost2:
Joelen
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von Joelen »

Hallo zusammen,
ich finde es vor allem interessant, welche Falter so kurz nach dem Kauf wieder verkauft werden. Z.B. standen auch wir vor den Campwerk-Faltern auf der Messe und waren schwer begeistert. Vor allem von dem Family (der Economy ist für uns zur Zeit doch zu klein). Allerdings wird auf der Messe immer nur das Hauptzelt des Economy aufgebaut und so bekommen vermutlich viele Käufer das Gefühl, dass auch der Rest ein "Kinderspiel" ist. Da wird auf der Webseite und auch auf der Messe einfach ein Lebensgefühl verkauft (dem ich auch total verfallen bin).
Wir zelten aber auch schon ein Leben lang. Wir haben uns inzwischen einen Campooz-Lazy Jack gekauft, der dem Family sehr ähnelt, allerdings unserer Meinung nach durch die geringere Höhe deutlich einfacher aufzubauen ist (nämlich ohne Leiter) und dazu noch sehr flexibel (wenn die Kids flügge sind, dann ohne Anbau). Und die Grundfläche ist dann immer noch ein wenig größer als der Economy.
Letztendlich ist für mich aber auch der Zustand der Campingplätze ein Grund gewesen, warum ich mir nicht ein neues Zelt gekauft habe (was ich auch immer geliebt habe). Denn der Boden ist oft sehr hubbelig, so dass man schon mal auf Hügeln, in Schrägen oder auf Ästen, Steinen etc. schläft. Und das merkt man im Zelt halt. Jetzt träume ich vom ersten Urlaub mit großem (riesigem) Bett! Dazu ist zumindest unser Traum, dass man eben auch mal schnell aufbauen kann, weil man das Bett schon gemacht hat und der ganze Kram eben auch erst bei Bedarf aus dem Hänger geholt werden kann. Das ist für mich vor allem bei Regen halt schon ein Unterschied, ob ich erst das Zelt aufbaue und dann aus dem Auto noch den ganzen Rest holen muss. Beim Lazy Jack kann ich halt auch von "innen" ausräumen und stehe im Zelt, wenn ich die Taschen auspacke. Und ich muss keine Isomatte aufpusten!
Und ich kann am Abend vorher schonmal das Vorzelt abbauen und bin dann am nächsten Tag etwas schneller.
Ob sich das in der Praxis wirklich bewährt, werden wir dieses Jahr hoffentlich noch ausgiebig testen können. Dann berichte ich gerne mehr!
Liebe Grüße,
Joelen
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Der Racker
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von Der Racker »

Als meine Eltern 1972 das erste mal mit dem Zelt (Kadett1,0) und 2 Kindern nach DK unterwegs waren ,haben sie bei mir (7)und meiner Schwester(12) die Saat gelegt .5 Jahre Zelt-Urlaub.
Sie kauften sich dann einen Faltmeister (Ascona 1,6)und nutzten ihn bis 1984 ,gaben ihn dann an meine Schwester und kauften einen WoWa(Jetta GTD1,6)dann 2. WoWa (VENTO1,9TDI) Mit denen waren wir im Tausch auch schon mal unterwegs .

Hier sieht man schön, die an die wirtschaftliche Lage angepassten Camping-Fahrzeuge , mit den letzten ging´s 3x zum Nordkapp.

Meine Freundin /Frau und ich machten ab 1993 in Italien in einer Hütte am See Urlaub ,....fast Camping ?!

2003 kam eine Ente- 2cv zum Haushalt mit kurzen Übernachtungen auf Treffen für mich . Also Zelt!
2015 mit Frau, Zelt (3pers 1,4 m hoch) und Ente nach La Rochelle . Frau begeistert vom Camping -Selbst 6Grad Nachts konnten sie nicht schrecken !
Wir sind nun etwas über 50 und das Krabbeln aus dem Zelt geht noch ,aber Stehhöhe ist auch nett und ein echtes Bett
super . Was darf ne Ente ziehen? 500kg (aufgelastet) WoWa sind da gaaaanz schön klein .
Und dann fiel mir der Faltmeister aus Appeldoorn ein .Jedoch fand ich immer das Bettenmachen-Sitzgruppe umbauen doof.
Schwupps im Netz gesucht ; Raclet Allegra -Schnellklapper gefunden 2-Zimmer- Küche- Bad steht in 5-10 min .
UND LIEGEFLÄCHE 1,6x 2,1 m.WHOW!
Verbrauch der Ente beim Ziehen :unglaubliche 6,8l

Und da bin ich schon bei -warum man sich vielleicht erst einmal für einen Klappcaravan /Falter entscheidet und irgendwann dann doch verkauft.

ÖKOLOGIE ! ist auch ein Stück weit Ökonomie.
Gute Geschäfte können wir auf einer toten Erde nicht machen .

Die ist manchen Menschen erst wichtig oder unwichtig .Ganz wie es beliebt .
Mich hat die letzten Jahre so einiges zum Ändern meiner Lebensweise bewegt . Tun wir uns und
dem Planeten doch einen Gefallen mit etwas downsizing ; und vor allem dauerhaft und nicht ex und hopp.
32 Jahre (17 bei mir) Ente , ca 16 Jahre (erst 1 bei mir ) Allegra und kein Wechsel geplant .
Definitiv keine Leasing -Schnelldreher geplant -, man kann alles schönreden. :udo:

Sehr lange Vorgeschichte und nun:
Darum gibt es so eine hohe Gesamtfluktuation auch bei den Faltern u. Klappern .

Tja ,einige Menschen müssen eben erst ALLES ausprobieren bevor sie sich entscheiden .
Und da wird erst gekauft und dann ausprobiert und dann entschieden .

FLUGREISE NACH BALI !!!!!!!!

ich nicht :kopfklatsch:


Dieser Beitrag wird Fehler und Ironie enthalten ,aber vom Grundgedanken ist er nicht böse gemeint.
Schietwedder!!!???
DAS BLEIBT NICHT SO !
:hurra:
Bam Bam
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von Bam Bam »

So coole Geschichten sehr interessant hoffe wir werden mehr davon erfahren wie die Leute ihre ersten Erfahrungen gemacht haben , hoffe nur das sich vielleicht es sich doch mal durchsetzt , vielleicht auch dieses Jahr weil ich vermute es so ähnlich wird wie letztes Jahr mit der Coronatime . Glaube ja nicht das es besser wird seis drum hoffen wir das Beste . Denke dieses Jahr wird der Campingbum nochmal seine Pforten öffnen und die Leute werden es nochmal versuchen auf Camping zu machen .
Also dann frohes Campen We Love It
:camp1 Grüße Michael :prost2:
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von EMST »

Wenn ich so durch die Papiere von meinem CT Blätter isses eigentlich traurig - teilweisen abgaben im Jahrestournus, warum ist mir schleierhaft. Der Kauf des CT war ja bei mir wirklich gut überlegt, auch was ich da erwartet habe.
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AnneLiese
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von AnneLiese »

Dieses Schicksal hatte mein geliebtes "Alterchen" nicht. Mein Trigano hatte 2 Vorbesitzer in den 28 Jahren. Viele Jahre war er im Besitz von zwei Frauen und dann hat ihn ein Liebhaber gekauft, liebevoll, behandelt, ordentlich flott gemacht und an mich verkauft. Wie es mit ihm weitergeht weiß ich noch nicht - meine Tochter hätte schon Interesse und eventuell auch ein paar Neffen. Der Gedanke ihn wirklich richtig weg zu geben fällt mir sehr schwer - was mach ich mit dem Platzproblem?
Nun es wird sich eine Entscheidung finden. Vermieten für Ausprobierer wär vielleicht auch noch ne Möglichkeit.
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von weha »

Hallo,
wir haben über Jahrzehnte gezeltet. Anderes kam nicht in Frage, bis 2019 (ich Mitte 60 und Gattin mit schon lange Rückenproblem) im Herbsturlaub der Entschluss fiel einfach nur bequemer liegen zu wollen. Das war der Grund etwas anderes zu überlegen und wir haben uns für einen Rapido confort entschieden. Genau was wir wollten war erreicht, nachdem ich für ein echtes Bett gesorgt hatte. Die Frühjahrstour 2020 war super und der Sommerurlaub an der Nordsee auch. Erst zum Ende des Sommerurlaubes kam der Frust (gefühlt) ewig lange einzupacken. Das hat uns gar nicht gepasst. Nur deshalb haben wir nach genau einem Jahr den Rapido wieder verkauft.
Jetzt haben wir einen alten kleinen Wohnwagen, den ich auf unserer Wünsche angepasst habe. Er hat auch ein richtiges Bett bekommen. Ein Lattenrost kann hochgeklappt werden. Dadurch bietet sich uns zweien, gegenüber sitzend, genug Platz wenn man nicht draußen sitzen kann. Das Bett ist in 30 Sekunden wieder bereit. Ein "Bad" ist drin und wir können in Viruslage auch ohne sanitäre Gemeinschaftseinrichtung auskommen. Die Küche ist drin, bei Schönwetter drängt es uns nach draußen an die Zeltküche die mit reist. Wir haben kein Gerödel mehr außer Stützen raus und, bei Verlangen Sonnensegel oder Vorzelt dran.

Dass wir mal so reisen hätte ich vor 10 Jahren noch für völlig absurd gehalten.
Oder anders gesagt: Der Markt lebt von Wünschen und Bedürfnissen. Das führt auch dazu, dass Falter oder Klapper auf den Markt kommen.

Gruß
Wolfgang
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von stones73 »

Hallo zusammen,

wir kommen auch von Camping mit Zelt.
Mitte der 90er angefangen mit nem größeren Iglu Zelt sind die immer weiter gewachsen (die Familie allerdings auch auf 4 Personen) bis wir vor ca. 10 Jahren bei einem Outwell Baumwoll Zelt gelandet sind.
Nachdem meine Frau allerdings einen Bandscheibenvorfall hat und ich mur das Sprunggelenk gebrochen hatte wurde das morgentliche aufstehen etwas beschwerlicher.
Letztes Jahr hatte ich dann den Halben Urlaub damit verbracht mich auf dem Campingplatz umzusehen wie wir uns verändern könnten.
Schnell war klar, wir würden gerne beim Zelt bleiben und wollen nicht in eine Wohndose.
Gründe:
1. wir wollen "Zelten"
2. den Falti bekomme ich untergestellt, den WOWA muss ich unterstellen (kosten)
3. die Kinder (14 und17) müssten zumindest den B96 oder sogar den Hänger Führerschein machen.
4. Elektromobilität und WOWA ... das bleibt noch zu erforschen.

Also hatten wir uns letztes Jahr noch umgeschaut und sind beim CampLet hängengeblieben.
Für mich als must have war ein geschlossener Hänger (da der Hänger nah am Wald steht und dort viele nager unterwegs sind) und
Längsbetten... ich möchte nicht mehr nachts klettern müssen.

Die Kids haben auch schon gesagt das alte Baumwollzelt sollen wir nicht hergeben und auch mit dem Camp-let würden sie gerne mal in Urlaub gehen...

Nach jetzt mittlerweile 3 Test´s haben wir denke ich unser passendes setup gefunden und werden den ersten langen Sommerurlaub genießen können.
:camp1
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Always21
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Re: Hohe Fluktuation???

Beitrag von Always21 »

Dann gebe ich mal meine Sichtweise bekannt, die sich ein wenig unterscheidet von Vielem, was hier gesagt wurde.

Ich komme aus Kindertagen schon vom Camping. In den Ferien war ich als Kind immer bei meinen Großeltern im Wohnwagen untergebracht. Als Jugendliche habe ich viele Zelturlaube (größtenteils mit Fahrrad) gemacht.
Im Auto auf einer Matratze habe ich auch schon gepennt ebenso wie auf einem Feldbett in einem Pavillon.
Auch als junge Familie waren wir mit großem Zelt unterwegs. Unser Versuch, einmal zum ausprobieren ein WoMo zu mieten, war gescheitert, weil der Vermieter am Tag vor unserer Abfahrt abgesagt hat (lange Geschichte, abgehakt). Also sind wir wieder mit Zelt los.

Auf einem CP haben wir einen Klappi gesehen und da wir nach drei Wochen Zelten mit Schlafen mehr oder weniger auf dem Boden (Isomatte) und Essen auf dem Boden sitzend bei Regen nur noch genervt waren, haben wir mit großen Augen gesehen, dass man darin richtig schlafen und gemütlich sitzen kann.
Am Tag der Rückkehr haben wir bei ebay Kleinanzeigen unseren ersten Klappi (Raclet Cortina) günstig gekauft und Glück gehabt, dass alles dabei war. Er hat uns gut gefallen und die Kinder haben es geliebt. Zwischendurch hatten wir einen camplet, den aber wieder verkauft, gefiel uns vom Handling nicht. Dann umgestiegen auf einenTrigano Randger- groß, fast Luxuscamping, fantastisches Teil! Aber nur zu zweit aufklappbar.
Nun bin ich alleine und habe mir einem Paradiso zugelegt, denn auf diese Form des Camping möchte ich nicht mehr verzichten. Ich kenne also fast alle Möglichkeiten des Nächtigens, was Camping heißen könnte.

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Meine Argumente für Klappis:
*Ein Zelt ist mir ab einem gewissen Alter und Reisedauer einfach zu unbequem. Auch auf einem Anhänger ist es immer noch ein unpraktisches einfaches Zelt.
*Wohnwagen ist mir zu groß und darf mein Auto auch größtenteils nicht ziehen- und ein winziges Osterei hat auch keinen Komfort.
*Wohnmobil dito.
*Vom Preis her sind Wohnwagen und Wohnmobil (für mich) unerschwinglich. Wobei auch neue Klappis teuer sein können, ich habe bisher halt nur gebrauchte gekauft.
*Ich bleibe nie lange an einem Platz und will nicht jedesmal einen halben Tag zum Auf- und Abbau verschwenden.
*Der Klappi ist leicht, und von Hand schiebenderweise auf dem CP händelbar.
*Meine Kinder dürfen ihn auch mit neuem begrenzterem Führerschein fahren.
*Er ist immer fertig gepackt und sofort abfahrbereit.
*Ich kann drin kochen- bei norddeutschem und skandinavischem (sprich nasskaltem) Wetter ein deutlicher Vorteil.
*Ich kann ihn allein aufstellen und das in einer halben Stunde inkl. Sonnensegel (das ich für eine Nacht nicht brauchen würde) und Betten machen.
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Man sieht- ein paar der als negativ empfundenen Anmerkungen der Vorredner sind für mich grad das Positive- wie die Handhabbarkeit bei ständigem Standortwechsel und das Kochen im Inneren. Auch klappe ich ihn nicht jedesmal auf zum beladen vor dem Losfahren- haben wir nie. Die Grundausstattung fürs Camping ist immer drin und Bettzeug, Klamotten und Proviant fahren im Auto mit. Ganz easy.
Ich fahre ganz oft nur für ein Wochenende los, das ist grad das SSchöne daran.

Für mich ist Camping eine Lebensart, die Offenheit, Spontanietät, Schlichtheit und Improvisation bedeutet.
Ein Wohnwagen, der dauerhaft an einem Ort steht und mit allem erdenklichen Brimborium ausgestattet ist, entspricht nicht meiner Vorstellung von Camping- da nehme ich mir lieber ein Ferienwohnung, die bietet dann mehr Komfort und vor Allem bin ich was die Reiseziele betrifft, flexibel. Ich will nicht immer an den selben Ort fahren.

Ein paar der Argumente für einen Klappi greifen nur bei eigenem Haus- Trocknen? Abstellen? alles in einer Mietwohnung nicht machbar, denn ich habe kein Haus mehr, aber ich habe einen Platz dafür gefunden- er steht auf einem Bauernhof in einem offenen Schuppen, dort könnte ich ihn auch mal über Nacht offen stehen lassen zum Trocknen.
Es wird übrigens nicht gern gesehen und ist auch oft nicht erlaubt ist, irgendwo auf einem Supermarktparkplatz seinen Klappi dafür aufzustellen (bei unserem Supermarkt, der die Möglichkeit böte, ist das Befahren des Geländes außerhalb der Öffnungszeit verboten). Außerdem müsste ich dann ja daneben stehen für die Zeit- das finde ich unpraktisch.

Ein Klappi ist meines Erachtens im Endeffekt komfortabler als ein Zelt aber nicht so kompliziert wie ein Wohnwagen. Eben ein schönes Zwischending für Leute, die es pragmatisch mögen. So wie ich.
Ein Leben ohne Camping ist möglich, aber sinnlos. Darum bin ich wieder dabei.
Gruß aus dem Norden von Sandra
Antworten

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